Mutmaßliche Spione in Berlin festgenommen
Zwei mutmaßliche syrische Spione sind in Berlin festgenommen worden. Sie würden verdächtigt, für einen syrischen Geheimdienst in Deutschland lebende Oppositionelle beobachtet und ausgeforscht zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag in Karlsruhe mit.
Karlsruhe - Damit werden die Beziehungen mit dem arabischen Land weiter belastet, das inzwischen wegen des blutigen Vorgehens von Machthaber Baschar al-Assad gegen die Opposition international weitgehend isoliert ist.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft wird gegen sechs weitere Beschuldigte ermittelt, die an den Ausspähungen beteiligt gewesen sein sollen. Aus Sicherheitskreisen hieß es, bei einigen handele es sich um Botschaftsangehörige. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Fahnder von der Durchsuchung von Wohnungen, die am Dienstagmittag noch andauerte. Dabei waren etwa 70 Beamte im Einsatz.
Festgenommen wurden ein 47-Jähriger, der die deutsche und die libanesische Staatsangehörigkeit besitzt, sowie ein 34 Jahre alter Syrer. Sie waren seit einiger Zeit vom Verfassungsschutz beobachtet worden und sollen am Mittwoch in Berlin dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Bereits im Dezember hatte der Überfall auf den syrischstämmigen Grünen-Politiker Ferhad Ahma für diplomatische Verwicklungen gesorgt. Zwei unbekannte Männer hatten den 37-Jährigen in seiner Berliner Wohnung mit Schlagstöcken angegriffen und leicht verletzt. Ferhad Ahma vermutet dahinter den syrischen Geheimdienst. Er ist Mitglied des Nationalrats der syrischen Opposition. Ob sein Fall mit den Festnahmen zusammenhängt, war zunächst nicht klar.
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