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Mutations-Alarmismus: Angstmacherei als (Druck-)Mittel?

Der Chefredakteur über Spahns Zahlen und enttäuschte Lockerungs-Versprechen.
Michael Schilling
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Ein Fünftel der registrierten Neu-Infektionen mit dem Coronavirus gehen laut Jens Spahn aufs Konto der Briten-Mutation. Was er nicht sagt: Hätte sein Test-Apparat bereits vor Wochen mit derselben Sorgfalt nach diesen Varianten gesucht, wären die wohl auch schon früher aufgetaucht.

Jetzt passen die Zahlen gut zum Mutations-Alarmismus, mit dem die Kanzlerin, die Bundesregierung und einige Ministerpräsidenten seit Wochen operieren.

Die Angstmacherei mit diesen Mutanten (bei denen unklar bleibt, ob sie überhaupt gefährlicher sind) ist die Basis, auf der die Ziel-Inzidenz von 50 auf 35 gesenkt wurde. Und selbst wenn dieses Ziel - wie in München und anderswo - erreicht wird, ist von zeitnahen Lockerungen nicht die Rede. So wirkt das politische Krisenmanagement immer unglaubwürdiger.

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24 Kommentare
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  • Ludwig III am 19.02.2021 20:13 Uhr / Bewertung:

    Mit dem Chinavirus konnte man von Anfang an gut Angst machen. Kurz in Österreich wurde ja schon ertappt, wie er maximal übertrieb. (Ich kenne immer noch niemanden, der jemanden kennt... nicht in Ost- und nicht in West- oder Südeuropa)
    Seehofer auch, wie er Wissenschaftler bestellte, die ihm Material für maximale Restriktionen liefern sollten.
    Eine Regierung nach der anderen kapierte recht schnell, dass jetzt die Zeit ist, in der sich jede Schweinerei durchbringen lässt. Der Versuchung konnte keiner widerstehen.

  • dakaiser am 19.02.2021 10:51 Uhr / Bewertung:

    Sehr guter Kommentar des Chefredakteurs. Ich habe Angst um unser Land. Besonders, wenn ich die Kommentare so mancher hier lese.

  • Bodensee3 am 18.02.2021 17:41 Uhr / Bewertung:

    Es muss doch alles verhältnismäßig bleiben. Man findet immer irgendwo noch ein Reiskorn, sprich Mutation, dann könnte man ja den Lockdown noch 20 Monate verlängern, bis dahin wären 50% der Läden in der Innenstadt pleite und viele Banken außerdem. Ist das vielleicht die Verhältnismäßigkeit?
    Ja eben, wer sagt wo dass wirklich die Mutations-Variante ansteckender ist? Beweise gibt es dafür keine, eher das Gegenteil, denn im Kanton Genf wurde auch schon eine angeblich ansteckende Variante sehr oft festgestellt, nur dass die Zahlen dort nach wie vor rückläufig sind!

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