Mugabe-Partei nach ersten Auszählungen vorn

Die Partei des Langzeitpräsidenten von Simbabwe, Robert Mugabe, liegt nach ersten Stimmenauszählungen bei den Parlamentswahlen vorn.
dpa |
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Die Partei des Langzeitpräsidenten von Simbabwe, Robert Mugabe, liegt nach ersten Stimmenauszählungen bei den Parlamentswahlen vorn.

Harare - Nach Angaben der nationalen Wahlkommission vom späten Donnerstagabend gewann Mugabes Partei Zanu-PF 52 Sitze.

Die MDC von Ministerpräsident Morgan Tsvangirai kam demnach auf zehn Mandate. Insgesamt geht es um 210 Abgeordnetensitze.

Die Ergebnisse der Präsidentenwahl werden in den kommenden Tagen erwartet. Mugabes wichtigster Kontrahent ist Tsvangirai. Die Zanu-PF zeigte sich überzeugt, dass Mugabe wiedergewählt wird. Tsvangirais MDC geht davon aus, dass die Wahlergebnisse ein riesiger Betrug von Zanu-PF sein werden. Sollte keiner der fünf Präsidentschaftskandidaten eine absolute Mehrheit erzielen, gibt es am 11. September eine Stichwahl.

Oppositionelle und Bürgerrechtler sprachen am Donnerstag von Manipulation und Betrug bei den Wahlen am Vortag. Die Abstimmung sei "null und nichtig", meinte Tsvangirai in Harare. Noch während die Auszählung der Stimmen andauerte, mehrten sich die Zeichen für einen massiven Konflikt zwischen Gegnern und Anhängern des Autokraten Mugabe (89).

Ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton appellierte in Brüssel an alle Parteien in Simbabwe, Ruhe zu bewahren, bis die Wahlergebnisse bekannt seien. Die EU hatte in Anerkennung der demokratischen Fortschritte in Simbabwe teilweise die Sanktionen gegen das Land aufgehoben.

Die Zanu-PF verkündete kaum verhohlen ihren Sieg. Mugabe, der seit 33 Jahren das Land mit eiserner Hand dominiert, hatte sich schon am Wahltag äußerst siegesgewiss gezeigt. Die Abstimmung sei "fair und frei" gewesen, sagte sein Parteisprecher Rugare Gumbo.

Die Zanu-PF habe die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen systematisch und koordiniert manipuliert, meinte MDC-Sprecher Douglas Mwonzora. Trotz früher Warnungen sei seine Partei vom Ausmaß der Unregelmäßigkeiten überrascht.

Auch Bürgerrechtler kritisierten die Wahl. In manchen städtischen Bezirken habe es ernsthafte Probleme bei Wählerregistrierung und Abstimmung gegeben, so das "Simbabwe-Netzwerk zur Unterstützung der Wahl" (ZESN). Viele Bürger hätten ihr Wahlrecht nicht wahrnehmen können. Das Netzwerk, eine Dachorganisation verschiedener Bürgerrechtsgruppen, hatte 7000 Wahlbeobachter im ganzen Land.

Insgesamt waren Wahlbeobachter aus Afrika und Staaten wie China, Russland, Kuba oder dem Iran zugelassen. Experten der Vereinten Nationen (UN) oder der Europäischen Union (EU) hatte Mugabe abgelehnt.

Wahlen und Wahlkämpfe in Simbabwe waren oft geprägt von politischer Gewalt, Menschenrechtsverletzungen und Wahlbetrug. Bei der letzten Abstimmung 2008 fielen mehr als 200 Menschen politisch motivierter Gewalt zum Opfer.

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