Moskau: Mehrere Tausend fälschlicherweise mobilisiert

Moskau räumt Fehler ein: 9.000 Männer hat Russland für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesetzeswidrig rekrutiert. Doch Kritiker gehen von noch deutlich mehr Menschen aus.
AZ/dpa |
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Russische Rekruten auf einem Bahnhof in Prudboi in der Region Wolgograd.
Russische Rekruten auf einem Bahnhof in Prudboi in der Region Wolgograd. © AP/dpa

Moskau - Russland hat eingeräumt, seit dem vergangenen Herbst mehrere Tausend Männer zu Unrecht für den Krieg gegen die Ukraine in die Armee eingezogen zu haben.

"Mehr als 9.000 Bürger, die unrechtmäßig mobilisiert wurden, wurden zurück nach Hause gebracht – darunter auch diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen auf keinen Fall hätten einberufen werden dürfen", sagte Generalstaatsanwalt Igor Krasnow bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin.

Kritische Beobachter gehen von mehr als 9.000 aus

Kritische Beobachter gehen allerdings davon aus, dass bei der im vergangenen September von Putin angeordneten Mobilmachung noch deutlich mehr Menschen gesetzeswidrig rekrutiert wurden – und möglicherweise nie zurückkehrten.

Insbesondere in den ersten Wochen wurden vielerorts chaotische Zustände in den Kreiswehrersatzämtern geschildert. Diese hatten landesweit insgesamt 300.000 Männer für die Front einzogen. Auch Generalstaatsanwalt Krasnow attestierte den Militärstrukturen seines Landes nun rückblickend "eine Masse an gravierenden Problemen".

In sozialen Netzwerken wurde zudem eine Videobotschaft verbreitet, die Ehefrauen und Mütter von mobilisierten Russen an Putin richteten. Die Frauen aus der fernöstlichen Region Primorje beklagen darin unter anderem, dass es ihren Männern an Ausrüstung und Medikamenten fehle. Außerdem gebe es keine Hygieneprodukte, weshalb Läuse und Krätze grassierten.

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