Moscheen in Deutschland: Erdogans langer Arm

Es braucht mehr in Deutschland ausgebildete Imame, schreibt AZ-Vize Timo Lokoschat.
Timo Lokoschat |
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Gebetsstunde in der Moschee. Was konkret gepredigt wird, ist häufig unbekannt.
dpa Gebetsstunde in der Moschee. Was konkret gepredigt wird, ist häufig unbekannt.

„Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme, die Moscheen unsere Kasernen, die Gläubigen unsere Soldaten.“ Die Zeilen stammen aus einem türkischen Gedicht, bekannt geworden ist es durch Präsident Recep Tayyip Erdogan, der es öffentlich rezitierte.

Was das mit Deutschland zu tun hat? Viel. 970 türkische Imame hat Ditib in die Bundesrepublik entsandt – Ditib, das ist der größte Dachverband islamischer Gemeinden in Deutschland. Unterstellt ist er dem „staatlichen Präsidium für Religiöse Angelegenheiten“ – in Ankara. Die dortige Regierung bestimmt den Vorsitzenden.

Der in dieser Sache seit Monaten besonders tapfer agierende Grünen-Politiker Cem Özdemir bezeichnet Ditib als „verlängerten Arm“ des türkischen Staates, als „politische Vorfeldorganisation der AKP in Deutschland“.

Was in diesen Moscheen gepredigt wird, ist weitgehend unbekannt. Legitim, dass der Staat hier genauer hinschauen mag. Und: Ditib wählt auch Religionslehrer aus, die an deutschen Schulen islamischen Religionsunterricht geben. Ein Problem, über das kaum geschrieben wird – Fäkalgedichte ziehen mehr.

Was es künftig braucht: mehr deutsch sprechende und in Deutschland ausgebildete Imame – auch wenn dies Steuergelder kostet.

Zu einer solchen Unabhängigkeitsstrategie gehört auch, großzügige Offerten Saudi-Arabiens auszuschlagen: Als Ausgleich, keinen einzigen Flüchtling aufzunehmen, soll das Scharia-Regime 2015 angeboten haben, 200 Moscheen in Deutschland zu errichten. Nein, danke.

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