Mordversuch gegen Mohammed-Karikaturisten

Seine Zeichnungen des Propheten Mohammed hatten in der muslimischen Welt schwere Krawalle ausgelöst, mehrfach gab es Morddrohungen gegen Kurt Westergaard. Am Freitagabend nun griff ein Mann aus Somalia den Zeichner an - bewaffnet mit einer Axt und einem Messer.
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Kurt Westergaard
dpa Kurt Westergaard

KOPENHAGEN - Seine Zeichnungen des Propheten Mohammed hatten in der muslimischen Welt schwere Krawalle ausgelöst, mehrfach gab es Morddrohungen gegen Kurt Westergaard. Am Freitagabend nun griff ein Mann aus Somalia den Zeichner an - bewaffnet mit einer Axt und einem Messer.

Ein Mann mit Verbindung zu islamischen Terroristen hat am Freitagabend den wegen seiner Karikaturen des Propheten Mohammed bekannten dänischen Zeichner Kurt Westergaard bedroht. Die dänische Justiz wirft dem aus Somalia stammenden Täter Mordversuch vor.

Laut Polizei drang der Mann in das Haus des 74-Jährigen in der Nähe von Århus ein. Der Eindringling sei mit einer Axt und einem Messer bewaffnet gewesen. Er wurde von der Polizei angeschossen und erlitt Verletzungen an der Hand und am Knie. Die Wunden seien nicht lebensbedrohlich, erklärte die Polizei. Das Alter des Festgenommenen wurde in unterschiedlichen Quellen mit 27 oder 28 Jahren angegeben.

Westergaard sei es gelungen, in sein als „Panikraum“ ausgebautes Bad zu flüchten und die Polizei zu verständigen. Der Eindringling habe vergeblich versucht in den Sicherheitsraum einzudringen. Er habe in gebrochenem Dänisch unter anderem „Rache“ und „Blut“ geschrien. Mehrere Polizeieinheiten rasten zum Tatort. Westergaard wurde noch in der Nacht an einen sicheren Ort gebracht.

Verbindungen zu El Kaida

Nach Angaben des dänischen Geheimdienstes PET unterhält der Mann Verbindungen zu den radikal-islamischen Al-Shabab-Milizen und zur Führung des Netzwerkes El Kaida in Ostafrika. Geheimdienstchef Jakob Scharf stufte den Vorfall in einer Erklärung als „sehr schwer“ ein.

Die Publikation der Karikaturen löste in der muslimischen Welt schwere Ausschreitungen aus, bei denen mehr als 150 Menschen ums Leben kamen. Seit den massiven Protesten gegen die Mohammed- Karikaturen in der Zeitung „Jyllands-Posten“ Anfang 2006 erhielt der Zeichner mehrfach Drohungen und lebt unter Polizeischutz. (dpa)

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