Moody's trotz des US-Schuldendeals skeptisch
Die Ratingagentur Moody's ist trotz des US-Schuldendeals skeptisch. Zwar gab sie der Kreditwürdigkeit der USA am Dienstag weiter die Bestnote "AAA". Den weiteren Ausblick bewerte man aber als negativ, teilte Moody's nur wenige Stunden nach der Einigung in Washington mit.
Washington - Die Agentur warnte, es bestehe das Risiko einer Herabstufung, falls die Haushaltsdisziplin in den USA im kommenden Jahr nachlassen sollte oder falls 2013 keine weitere Konsolidierungsmaßnahmen beschlossen würden. Auch eine erhebliche Verschlechterung der konjunkturellen Erwartungen könnten zu einer Herabsetzung der US-Kreditwürdigkeit führen.
Auch die Kreditratingagentur Fitch hielt die US-Topbonität "AAA" bei. Sie machte aber ebenfalls klar, dass sie die Schuldenentwicklung in den USA weiter scharf im Auge behalten werde.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) begrüßte die Einigung. Mit der Erhöhung des Schuldenlimits werde eine große Unsicherheit für die Märkte reduziert und die Kreditwürdigkeit der USA gestärkt. "Diese Vereinbarung ist gut für die USA und die Weltwirtschaft", meinte die IWF-Chefin Christine Lagarde.
Die von den USA nunmehr angestrebten Einsparungen seien ein wichtiger Schritt in Richtung Konsolidierung. Nun komme es auf weitere Schritte an. Lagarde plädierte dabei für weitere Einsparungen, aber auch für staatliche Mehreinnahmen.
Präsident Barack Obama, der das Gesetz noch am Dienstag unterzeichnete, meinte, durch die Entscheidung sei eine Katastrophe abgewendet worden. Er betonte aber, es handele sich lediglich um einen "ersten Schritt". Um die US-Schulden langfristig zu reduzieren mahnte er erneut Steuerererhöhungen für Reiche an. "Jeder wird seinen Beitrag leisten müssen. Das ist nur fair."
Nach dem Abgeordnetenhaus billigte am Dienstag auch der Senat den in zähen Verhandlungen errungenen Schuldenkompromiss. Ohne eine solche Einigung wäre die weltgrößte Volkswirtschaft in die Zahlungsunfähigkeit gestürzt, mit unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft.
Der Kompromiss sieht vor, dass die Erhöhung des Schuldenlimits von derzeit 14,3 Billionen Dollar (rund 10 Billionen Euro) mit historischen Sparmaßnahmen in Höhe von rund 2,5 Billionen Dollar (1,7 Billionen Euro) einhergeht.