Mogherini: Iran-Atomgespräche werden verlängert

Die Atomverhandlungen der internationalen Gemeinschaft mit dem Iran werden noch einmal um einige Tage verlängert. "Wir werden in den kommenden Tagen weiterverhandeln", sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Verhandlungsort in Wien.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini teilte mit, dass die Atomverhandlungen mit dem Iran verlängert werden.
dpa EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini teilte mit, dass die Atomverhandlungen mit dem Iran verlängert werden.

Wien - Eine - bereits mehrmals verlängerte - Frist für eine Einigung soll am Dienstag um Mitternacht auslaufen. Eine neue Deadline nannte sie nicht. "Wir interpretieren die Frist flexibel", fügte sie hinzu. "Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen."

Der Iran verhandelt mit der 5+1-Gruppe - das sind die UN-Vetomächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschland - über eine Begrenzung seines Atomprogramms. Es geht darum, dass der Iran keine Atombombe entwickeln kann. Teheran will seinerseits die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen erreichen.

Trotz erreichter Fortschritte gebe es aber noch sehr schwierige letzte Punkte zu klären, meinte Mogherini. Auch wenn einige der Außenminister der beteiligten Länder nun zunächst abreisten, bedeute das keine Unterbrechung der Gespräche. Weiterhin sei das Ziel, in dieser Runde zu einem Abschluss zu kommen. "Wenn, dann jetzt", sagte Mogherini.

Lesen Sie hier: Entscheidende Stunden bei Atomverhandlungen

US-Außenminister John Kerry werde in Wien bleiben und weiter mit seinem iranischen Gegenpart Mohammed Dschawad Sarif verhandeln, teilte seine Sprecherin mit. "Wir sind mehr an der Qualität eines Übereinkommens interessiert als am Zeitpunkt."

Es blieben weniger als zehn offene Punkte, wurde der russische Außenminister Sergej Lawrow von russischen Medien zitiert. "Wir haben beträchtliche Fortschritte gemacht." Die Experten der Delegationen arbeiteten bereits daran, die strittigen Fragen auszuräumen.

Die Verlängerung hat Konsequenzen: Läge dem US-Kongress eine Übereinkunft bis Donnerstag vor, hätten die Abgeordneten 30 Tage Zeit zur Überprüfung. Bei Verzögerungen verdoppelt sich diese Zeit, denn der Kongress geht dann in die Sommerpause. Das würde Gegnern eines Abkommens - besonders in den USA, im Iran und auch in Israel - mehr Zeit geben, die Übereinkunft zu torpedieren.

Lesen Sie hier: Atomabkommen mit dem Iran "in Reichweite"

Knackpunkte der Verhandlungen sind das Ende der Sanktionen gegen iranische Raketenprogramme und Handelsverbote für konventionelle Waffen. Eine Übereinkunft in diesem Punkt sei besonders wichtig, sagte Lawrow.

Ungeklärt sind ferner Fragen zu den Zeiten für die Aufhebung weiterer Sanktionen. Auch Untersuchungen zur angeblichen früheren Atomwaffenforschung des Irans durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sind umstritten. Bei einem Besuch einer IAEA-Delegation in Teheran habe es aber Fortschritte in dieser Frage gegeben, berichteten iranische Medien.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.