Kommentar

Mögliche 9-Euro-Ticket-Nachfolge: Wer letztlich zahlt

Der AZ-Landtagskorrespondent Ralf Müller über das Ringen um ein Billig-Ticket.
von  Ralf Müller

Jetzt, wo der trübe und krisengeschwängerte Herbst den halbwegs unbeschwerten Urlaubssommer ablöst, kehren auch wieder die alten (hohen) Preise für Bus und Bahn zurück. Der Wunsch nach einer Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket ist daher groß.

Tarifdschungel muss endlich gelichtet werden

Es ist klar, dass es teurer sein muss als neun Euro – aber es muss auch deutlich billiger sein als die Tarife, die der ÖPNV (wieder) aufruft. Da Politiker aller Couleur sich irgendwann einmal zum Ziel eines 365-Euro-Tickets bekannt haben, liegt die Rechnung 365 Euro durch zwölf gleich 30,42 Euro nahe – also ein 29-Euro-Monatsticket für alle. Auch 39 oder 49 Euro wären ohne Weiteres akzeptabel. Wichtig ist vor allem, dass der Tarifdschungel endlich gelichtet wird.

9-Euro-Ticket-Nachfolge: Bürger erwartet sauber durchgerechnete Modelle

Doch wenn die Länderseite das nicht unberechtigte Gefühl hat, vom Bund über den Tisch gezogen zu werden, dann sind das denkbar schlechte Voraussetzungen für den erwünschten Quantensprung im Nahverkehr. Sollte es denn wirklich nicht möglich sein, sauber durchgerechnete Modelle vorzulegen und darüber gemeinsam zu entscheiden? Das erwartet der Bürger anstelle eines Schwarzen-Peter-Spiels. Die für ein einheitliches Ticket aufzubringenden Milliarden müssen ja letztlich auch nicht "der Bund" oder "die Länder" berappen, sondern einzig und allein er, der Steuerzahler.

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