Mitgehangen
AAA, ist doch alles klar! Der Wirtschaft geht’s blendend, sagt die Regierung, also kein Grund zur Sorge? Das wäre leichtfertig gedacht. Der „negative Ausblick“, den Moody’s für die Bonität Deutschlands hat, den kann auch der interessierte Laie haben. Man muss nur die Augen aufmachen.
Es wäre deutlich zu kurz gedacht, jetzt wieder auf „die Macht der Rating-Agenturen“ zu schimpfen. Die sind zwar private Unternehmen, und sie sind gewiss auch interessengeleitet, aber in der Euro-Krise kommt ihnen nur die Rolle des Überbringers schlechter Nachrichten zu.
Das Moody-Urteil bedeutet einen Warnschuss und ein lakonisches „Mitgefangen, mitgehangen“. Deutschland wird sich aus der Euro-Krise nicht verabschieden können. Es wird die Folgen mittragen, das heißt: mitbezahlen. Und das selbst dann, wenn die schönsten Träume der Euro-Skeptiker wahr würden, und wir die alleinseligmachende D-Mark wieder zurück bekämen. Fällt Griechenland, wird gegen Spanien spekuliert, gegen Italien und eventuell gegen Frankreich.
All das wird den Druck auf die Euro-Wirtschaften verstärken. Es ist zwar nachvollziehbar, wenn niemand mehr was von Griechenland hören will, wie Wirtschaftsminister Rösler. Die Gefahr eines Domino- Effekts bleibt dennoch bestehen. Und in Schulden erstickenden Euro-Staaten sind kollabierende Märkte. Auf denen werden auch BMW, Siemens oder Audi ihre Produkte schwerer los.
- Themen:
- Audi
- BMW
- Eurokrise
- Philipp Rösler
- Siemens AG