Kommentar

Misstöne in der EU: Sand im Getriebe

Der AZ-Korrespondent Torsten Henke über die Misstöne in der EU.
von  Torsten Henke
Emmanuel Macron.
Emmanuel Macron. © IMAGO/Xinhua

Wenn der französische Präsident Emmanuel Macron nun in den Chor jener einstimmt, die Deutschland mangelnde Solidarität vorwerfen, ist das allzu durchsichtig.

Nicht gerade solidarisch

Einmal abgesehen davon, dass selbst er nicht gerade solidarisch war, als er den französischen Strompreis auf Kosten der deutschen Verbraucher gedeckelt hat: Mit den Attacken soll der Druck auf Deutschland erhöht werden, einer erneuten gemeinsamen Aufnahme von Schulden und einem Gaspreisdeckel zuzustimmen.

Zerrüttetes Verhältnis

Dass das Verhältnis zwischen Paris und Berlin mittlerweile so zerrüttet ist, dass die deutsch-französischen Konsultationen abgesagt wurden, ist bedauerlich. Die besten Zeiten der Europäischen Union waren jene, in denen beide Länder an einem Strang gezogen haben. Gibt es jedoch Zwist, gerät Sand ins Getriebe der EU. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der sie mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert ist.

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