Missstimmung in der Staatsregierung um Reden bei den Bauern

In der Staatsregierung herrscht im Zusammenhang mit den Bauernprotesten Missstimmung. Anlass ist ein kabinettsinterner Wettlauf um Reden auf den Bauernkundgebungen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) beklagte sich am Freitag über Versuche der CSU, Auftritte seinerseits auf großen Kundgebungen zu blockieren: "Mich wundert schon ein bisschen, dass die CSU so eifersüchtig meine Auftritte beobachtet", sagte der Freie Wähler-Chef am Freitag auf Anfrage.
dpa |
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Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler, vorne) auf einer Kundgebung in München.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler, vorne) auf einer Kundgebung in München. © Uwe Lein/dpa
Nürnberg

"Die sollen ihre Arbeit tun und sollen mir nicht ständig sagen, wo ich nicht hindürfte. Ich gehe überall hin, wo das Volk mich ruft", sagte der stellvertretende Ministerpräsident. "Da brauche ich keine Tipps von der CSU dazu."

Der Hintergrund: Aiwanger ist von Beruf Landwirt, aber als Wirtschaftsminister nicht zuständig für die Agrarpolitik. Diese fällt ins Ressort der Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU). In der CSU werden Aiwanger seine zahlreichen Wortmeldungen zur Landwirtschaft verübelt; häufig verbunden mit dem Vorwurf, populistisch auch gegen Beschlüsse zu opponieren, die die Freien Wähler in der bayerischen Koalition eigentlich mittragen.

Darüber hinaus sind CSU und Bauernverband nicht nur politisch, sondern auch personell verbandelt: Der bayerische Bauernpräsident Günther Felßner ist für die CSU kommunalpolitisch aktiv. Aiwanger ist in den vergangenen Tagen bei vielen Bauernkundgebungen als Redner aufgetreten, nicht jedoch auf einer der drei großen Veranstaltungen in München, Augsburg und Nürnberg. Auf der Nürnberger Kundgebung sprach am Freitag Ministerpräsident Markus Söder. Doch der CSU-Chef wurde von Teilen des Publikums ausgebuht.

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10 Kommentare
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  • Geradeaus-Denker am 14.01.2024 17:50 Uhr / Bewertung:

    Herr Aiwanger haf recht. Er sollte seine Arbeit tun!
    Z.b. Gasthöfen im Berchdesgadener Land (wie man in der AZ lesen kann) und vielen anderen Unternehmen mit einer Ausbildungs- und Umschulungs-Initiative helfen mehr schnell mehr Personal zu bekommen. Das brauchen die Unternehmer:innen viel dringender als blockierte Strassen und markige Sprüche gegen die Bundesregierung.

  • Bongo am 14.01.2024 22:12 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Geradeaus-Denker

    Sie kennen also die Ausbildungsinitiative des Bayer.Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales nicht? Dann möchte ich Sie höflich bitten, sich künftig vor dem Schreiben erst einmal zu informieren! Danke!

  • Der wahre tscharlie am 12.01.2024 20:20 Uhr / Bewertung:

    "Ich gehe überall hin, wo das Volk mich ruft", sagte der stellvertretende Ministerpräsident. "Da brauche ich keine Tipps von der CSU dazu."

    Also ich gehöre auch zum Volk, aber ich habe Aiwanger nicht gerufen.
    Diese Woche bei "maischberger", ständig bei den Bauern wie ein "Handelsreisender" unterwegs. Wann arbeitet der eigentlich?
    Aber wenn man so liest, was er alles zu sagen hat, dann mußte sein Ego bald durch die Decke gehen.
    Oder hat er immernochnicht verwunden, dass er das Landwirtschaftsministerium nicht bekommen hat?

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