Missbrauchsfälle in Kirche: Kabinett diskutiert mit Bischöfen
MÜNCHEN - Es geht um den besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt: Am Dienstag trifft sich das Kabinett um Horst Seehofer mit den bayerischen Bischöfen. Eine bessere Kooperation soll Thema sein.
Das alljährliche Treffen des Kabinetts mit den bayerischen Bischöfen steht heuer im Schatten der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche.
Bei dem Gespräch in der Katholischen Akademie wollen Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und sein Kabinett an diesem Dienstag mit den Kirchenvertretern über besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt sprechen. Das sagte ein Sprecher der Staatskanzlei am Montag.
Die Staatsregierung möchte erreichen, dass die Kirche künftig alle Verdachtsfälle auf sexuellen Missbrauch der Justiz meldet. Bisher behält sich die Kirche diese Entscheidung selbst vor.
Nicht teilnehmen wird der Augsburger Bischof Walter Mixa, der wegen einer Finanzaffäre und Prügelvorwürfen seinen Rücktritt angeboten hat. Auch der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann wird fehlen. „Es ist anzunehmen, dass es auch speziell um die Kooperation von Kirchen und Behörden gehen wird“, sagte eine Sprecherin des Erzbischöflichen Ordinariats in München zu dem Treffen.
Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz wollte an diesem Montag die Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch durch Geistliche überarbeiten. Nach dem Treffen der Bischöfe mit dem Kabinett wollen Ministerpräsident Seehofer und der Münchner Erzbischof Reinhard Marx die Ergebnis vorstellen. Fragen sollen nicht zugelassen sein, wie die Sprecherin des Erzbischöflichen Ordinariats erklärte.
dpa