Ministerium soll Messenger-Apps knacken
Berlin - Eine neue Sicherheitsbehörde in Deutschland soll nach Medienberichten Techniken für die Überwachung des Internets und von Messenger-Diensten entwickeln. Ihre Aufgabe sei es, so Strafverfolgern und Staatsschützern zu helfen, verschlüsselte Botschaften im Netz mitzulesen. Entsprechende Pläne stellten zwei Staatssekretäre aus dem Bundesinnenministerium und das Kanzleramt am Donnerstag Abgeordneten der großen Koalition vor, wie Süddeutsche Zeitung (Freitag), NDR und WDR berichten.
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Eine neue "Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich" (Zitis) soll demnach im kommenden Jahr ihre Arbeit aufnehmen. Auslöser seien Warnungen von Polizei und Nachrichtendiensten gewesen. Weil immer mehr App-Anbieter oder Telefonhersteller wie Apple inzwischen serienmäßig Verschlüsselungssysteme verwendeten oder einbauten, gingen auch richterlich angeordnete Überwachungsmaßnahmen der Sicherheitsbehörden ins Leere.
Gesucht werden den Angaben zufolge vor allem IT-Spezialisten. Bis zum Jahr 2022 solle die Behörde 400 Mitarbeiter beschäftigen. Für das kommende Jahr sei ein Budget im niedrigen zweistelligen Millionenbereich geplant.