Mindestens zwölf Tote bei Anti-IS-Protesten in der Türkei

In der Türkei sind bei Demonstrationen gegen die Weigerung der Regierung, militärisch gegen den IS einzugreifen, mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen.
dpa |
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Istanbul - Bei den Protesten gegen den Vormarsch des IS auf die Kurdenbastion Kobane wurden zudem zahlreiche Menschen verletzt.

Wie die Zeitung "Hürriyet" schrieb, wurden in mehreren türkischen Provinzen eine Ausgangssperre verhängt. Zusammenstöße habe es zwischen pro-kurdischen Demonstranten und Islamisten sowie der Polizei gegeben.

Der UN-Syrienvermittler Staffan de Mistura rief die Weltgemeinschaft zur Hilfe bei der Verteidigung Kobanes gegen den IS auf. "Wir alle werden es zutiefst bereuen, wenn der IS in der Lage ist, eine Stadt zu übernehmen, die sich selbst mit so viel Tapferkeit verteidigt hat, das aber bald nicht mehr kann. Wir müssen jetzt handeln", sagte de Mistura laut Mitteilung der Vereinten Nationen in Genf.

Die kurdischen Kämpfer würden sich mit großem Mut selbst verteidigen, jedoch seien die Terroristen weitaus besser ausgerüstet. Die Kurden kämpften mit normalen Waffen, während die IS-Angreifer Panzer und Granatwerfer hätten, argumentiert de Mistura. Zuvor hatte schon UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mehr Hilfe zum Schutz der Zivilbevölkerung erbeten.

Die Einnahme von Kobane scheint nur noch eine Frage der Zeit. Trotz Luftangriffen der USA und arabischer Verbündeter und massiver Gegenwehr kurdischer Kämpfer rückten die IS-Milizen am Dienstag weiter in die strategisch wichtige Stadt an der Grenze zur Türkei ein. Jenseits der Grenze beobachteten türkische Truppen das Geschehen.

"Kobane ist dabei zu fallen", sagte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan vor syrischen Flüchtlingen. Die Luftunterstützung für die kurdischen Verteidiger reiche nicht aus. "Nur durch Luftangriffe können Sie diesem Terror kein Ende setzen", sagte Erdogan laut der Nachrichtenagentur Anadolu.

Erdogan forderte erneut eine Flugverbotszone in Syrien. Gemäßigte Kämpfer der Opposition müssten gestärkt werden. Diese Forderungen richten sich allerdings kaum gegen den IS, der keine Luftwaffe besitzt, sondern eher gegen die - vom IS bekämpfte - syrische Regierung von Präsident Baschar al-Assad.

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