Militärputsch in Gambia vereitelt - Vier Tote

Staatsstreiche sind in Gambia nichts Neues. Jetzt versuchte offenbar ein Ex-Militärführer samt seiner Anhänger, den Präsidenten zu stürzen. Der ist aber gar nicht im Land.
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Der Palast des Präsidenten Yahya Jammeh (r.) wurde angegriffen. Jammeh hielt sich zu dieser Zeit jedoch gar nicht in Gambia auf.
dpa Der Palast des Präsidenten Yahya Jammeh (r.) wurde angegriffen. Jammeh hielt sich zu dieser Zeit jedoch gar nicht in Gambia auf.

Staatsstreiche sind in Gambia nichts Neues. Jetzt versuchte offenbar ein Ex-Militärführer samt seiner Anhänger, den Präsidenten zu stürzen. Der ist aber gar nicht im Land.

Im westafrikanischen Gambia haben Streitkräfte der Regierung einen Putschversuch gegen Präsident Yahya Jammeh vereitelt. Wie die örtliche Webseite Jollof News am Dienstag berichtete, sollen dabei mindestens vier Menschen ums Leben gekommen sein. Augenzeugen in der Hauptstadt Banjul berichteten, die Menschen hätten sich in ihren Häusern verschanzt und alle Geschäfte seien geschlossen.

Bewaffnete Anhänger des ehemaligen Militärführers Lamin Sanneh hätten am späten Montagabend den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Banjul und einen nahe liegenden Militärposten angegriffen. Daraufhin sei es zu heftigen Feuergefechten mit der Armee gekommen, die bis zum Morgen dauerten, hieß es. Langzeit-Staatschef Jammeh ist derzeit außer Landes und soll sich zu einer medizinischen Untersuchung in Frankreich aufhalten.

Sanneh, der 2013 von seinem Posten als Chef der Präsidentengarde enthoben und aus dem Land geflohen war, soll bei den Gefechten verletzt worden sein. Anderen Berichten zufolge ist er getötet worden. Vier seiner Kämpfer starben ebenfalls, vier weitere wurden festgenommen. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.

Es ist nicht der erste Umsturzversuch in dem kleinen Land am Atlantik. Jammeh selbst war 1994 mit einem Militärputsch an die Macht gekommen und regiert Gambia seither mit eiserner Hand. Zudem werden ihm immer wieder Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Auch macht Jammeh seit Jahren mit haarsträubenden Aussagen etwa zum Thema Homosexualität oder Aids von sich reden. 2008 erklärte er vor der UN-Vollversammlung, Schwule und Lesben seien eine der größten Bedrohungen für die menschliche Existenz.

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