Militär prägt neue ägyptische Regierung

Zwei Wochen nach dem Umsturz in Ägypten verdichten sich die Hinweise, dass das Militär eine stärkere politische Rolle einnehmen wird als allgemein erwartet.
dpa |
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Kairo - Bei der Vereidigung der Übergangsregierung am Dienstag wurde bekannt, dass der Kommandeur der Streitkräfte, Abdel Fattah al-Sisi, deutlich mehr Befugnisse erhält. Neben dem Verteidigungsressort übernimmt der von den Islamisten scharf kritisierte General auch den Posten des ersten Stellvertreters von Ministerpräsident Hasem al-Beblawi.

Militärchef Al-Sisi hatte ursprünglich versprochen, dass die Macht in die Hände ziviler Politiker gelegt werde. An den Spitzen der Wirtschaftsministerien überwiegen Fachleute. Finanzminister wurde Ahmed Galal, ein langjähriger Experte der Weltbank.

Heftige Kritik an der Übergangsregierung äußerte auch die türkische Regierung. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte in einem Gremium seiner konservativ-islamischen Regierungspartei AKP: "Unser Präsident ist Mursi." Ein Sprecher des ägyptischen Außenministeriums zeigte sich darüber "äußerst irritiert".

Das ägyptische Militär hatte Mohammed Mursi am 3. Juli abgesetzt, nachdem Massenproteste gegen seine islamistische Herrschaft und blutige Ausschreitungen das Land erschüttert hatte.

Erstmals seit dem Umsturz reist die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton in das krisengeschüttelte Ägypten. Sie werde Übergangspräsident Adli Mansur, Ministerpräsident Hasem al-Beblawi und andere Mitglieder der Übergangsregierung treffen, teilte die EU-Kommission am Dienstagabend in Brüssel mit. Vor ihrer Reise bekräftigte die Britin, in einen politischen Dialog müssten alle Kräfte einbezogen werden, die die Demokratie unterstützten. "Die EU ist entschlossen, den Ägyptern auf ihrer Reise in eine bessere Zukunft der wirklichen Freiheit und des Wirtschaftswachstums zu unterstützen", so Ashton.

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