Meuthen und Petry treffen sich zum Vier-Augen-Gespräch
Stuttgart - Dort wollten sie die "verzwickte Situation" klären, kündigte Petry an. Es sei wichtig, "emotionale Konflikte" aufzuarbeiten.
Meuthen hatte am Dienstag vergeblich versucht, seiner Widersacherin ein Hausverbot in Räumen des Landtages zu erteilen. Einen entsprechenden Bericht der "Welt" bestätigte eine Sprecherin des Landtags. Meuthen scheiterte aber: Ein solches Verbot könne nur Landtagspräsidentin Muhterem Aras erteilen.
Fraktionschef verlässt Stuttgarter Landtag
Der Fraktionschef und AfD-Bundesvorsitzende hatte mit zwölf weiteren Abgeordneten die Fraktion im Stuttgarter Landtag verlassen. Hintergrund ist der Konflikt um den mit Antisemitismusvorwürfen konfrontierten AfD-Politiker Wolfgang Gedeon.
Meuthen will mit seinen Mitstreitern eine neue Fraktion bilden. Er hoffe, dass sich aus den in der bisherigen Fraktion verbliebenen Abgeordneten einige seinem Lager anschlössen, sagte Meuthen, der auch Landes- und Bundeschef der AfD ist. "Mein Ziel ist es, dass die AfD eine von Antisemitismus, Rassismus und Extremismus saubere Partei ist."
Streit an der Parteispitze nimmt fahrt auf
Nach der Spaltung der AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag nimmt der Streit an der Parteispitze Fahrt auf. Der stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Alexander Gauland kritisierte den Eingriff von Parteichefin Petry in den Fraktionsstreit in Baden-Württemberg. Es sei nicht "zielführend" gewesen, dass Petry nach Stuttgart gereist und in die Fraktion eingegriffen habe, sagte Gauland im ZDF-"Morgenmagazin". Von Petrys Reise nach Stuttgart habe er nichts gewusst.
Zugleich kritisierte Gauland, dass die Sachfrage des Antisemitismus in der AfD-Fraktion in Stuttgart für Machtspiele in der Partei instrumentalisiert worden sei. "Da hat es einige Leute gegeben, die wollten Jörg Meuthen beschädigen", sagte er. Dieser habe letztlich aber eine "konsequente Haltung" eingenommen, "die wir alle schon früher hätten einnehmen sollen".
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