Meuthen fordert Austausch der gesamten AfD-Spitze

Beim kommenden AfD-Parteitag will Jörg Meuthen nicht wieder antreten - und wünscht sich das auch von anderen Spitzenpolitikern seiner Partei. Die sehen das allerdings anders.
dpa |
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Jörg Meuthen (r) neben Tino Chrupalla und Alice Weidel.
Jörg Meuthen (r) neben Tino Chrupalla und Alice Weidel. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Berlin

Der scheidende AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat einen Austausch der gesamten Parteispitze gefordert.

"Die bisherigen Bundessprecher und Stellvertreter sollten in der AfD Platz machen für ganz neue Leute", sagte er der "Welt am Sonntag". Wenn man sich die Geschichte der Partei anschaue, "findet man immer die gleichen Gesichter". Meuthen will bei der Neuwahl der Führung beim Parteitag im Dezember nicht mehr antreten, wie er schon angekündigt hat. "Ich würde mir das auch von anderen Vorstandsmitgliedern wünschen", sagte er der Zeitung.

Die angegriffenen Spitzenleute konterten. "Wer konstruktiv und kollegial für den Erfolg der Alternative für Deutschland gekämpft hat, braucht nicht die Segel zu streichen", sagte Co-Chef Tino Chrupalla der "Welt". Und Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel: "Meuthen wirkt wie ein trotziger Junge, der auf dem Bolzplatz das Nachsehen hat und aus lauter Zorn den Ball mit nach Hause nehmen will, damit keiner mehr spielen kann."

Meuthen verlangte aber auch eine programmatische Erneuerung der AfD. "Wir haben unentschiedene Fragen von fundamentaler Bedeutung", sagte er. So stehe etwa im AfD-Grundsatzprogramm, ein Austritt Deutschlands aus der EU sei nur die Ultima Ratio (allerletzte Lösung). Aber im Bundestagswahlprogramm werde der "Dexit" gefordert. "Da zum Beispiel hätte ich gern eine Klärung, wo die Partei in dieser Frage steht."

Sollte das Bundesamt für Verfassungsschutz die gesamte AfD als Verdachtsfall einstufen, wäre das aus Meuthens Sicht "eine durchaus ernste Gefährdung für die Partei". Dies könnte vor allem bürgerlich-freiheitlich ausgerichtete Mitglieder zum Austritt bewegen. "Und das könnte in der AfD eine Entwicklung in Gang setzen, bei der die Verdachtsfalleinstufung dann zur selbsterfüllenden Prophezeiung würde."

© dpa-infocom, dpa:211031-99-809442/2

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2 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 02.11.2021 14:30 Uhr / Bewertung:

    Eigentlich wäre es interessant gewesen, welche Meinung die "Blau-Wähler" zu dem Thema haben. Aber es soll wohl nicht sein......

  • Der wahre tscharlie am 01.11.2021 16:19 Uhr / Bewertung:

    Tja, ganz so Unrecht hat der Meuthen da nicht.
    Das sich u.a. die Weidel das nicht so sehen, verständlich. Man muß sich nur die Historie der Partei ansehen, was das Personal betrifft und inhaltlich. Von einer EU-kritischen Partei zu einer Migrationsfeindlichen Partei.
    Und immernoch den "Dexit" zu fordern, angesichts der Probleme die GB hat, ist einfach weltfremd. Dazu kommt noch, dass es für sie keinen menschengemachten Klimawandel gibt und Corona existiert eh nicht bei denen.
    Aber wer sich von der Fraktion sogar einem PCR-Test verweigert, der muß halt im Bundestag aufs "Strafbankerl" auf die Zuschauertribüne.

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