Merkels Schaltzentrale

Das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel soll ausgespäht worden sein. Dabei ist es eines ihrer wichtigsten Arbeitswerkzeuge
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel ist selten ohne ihr Handy zu sehen. Sie tippt ständig SMS, an manchen Tagen bis zu zwei Dutzend. Sie unterschreibt stets mit ihren Initialen, „am“.
Als Merkel einmal in einer Nachtsitzung in Brüssel saß und die DFB-Elf kickte, ließ sie sich die Tore simsen. Meistens aber läuft wichtige und geheime Kommunikation über ihr Telefon. Immerhin ist sie Europas mächtigste Regierungschefin. Deshalb ist die Späh-Attacke der NSA auch so dramatisch für sie.
Merkel nutzte lange Zeit ein inzwischen veraltetes Nokia-Schiebehandy, Modell 6210 Navigator. Dieses war offenbar Ziel der US-Geheimdienst-Attacke. Es war nach dem so genannten digitalen Tegra-Standard verschlüsselt und nicht internetfähig. Zumindest Trojaner konnten sich deshalb nicht einnisten – aber man kann auch GSM-Funkzellen knacken, um an Daten heranzukommen.
Seit neuestem hat Merkel ein Spezial-Handy der Firma Securesmart. Es kostet rund 2500 Euro pro Stück, basiert technisch auf einem Blackberry, ist aber mit sicher Software ausgestattet. Aber wer weiß heutzutage schon, was sicher ist?