Merkels Kanzlerkandidatur: Machtinstinkt

Der AZ-Korrespondent Torsten Henke über die Kanzlerkandidatur von Angela Merkel.
von  Torsten Henke
AZ-Korrespondent Torsten Henke: Merkel braucht einen klaren Plan.
AZ-Korrespondent Torsten Henke: Merkel braucht einen klaren Plan. © dpa/AZ

Wie oft hat man Bundeskanzlerin Angela Merkel schon beschieden, am Ende zu sein. Manche glaubten, aus sicherer Quelle zu wissen, Merkel werde nach der Hälfte der Legislaturperiode gehen. Doch nichts dergleichen. Auch die Flüchtlingskrise hat sie nicht amtsmüde werden lassen.

Merkel muss ihren Plan zeigen

Nun verdichten sich die Hinweise darauf, dass Merkels Machtinstinkt noch funktioniert. Der Plan, die Kanzlerkandidatur auf dem Parteitag im Winter mit ihrer Wiederwahl zu verknüpfen, ist ein geschickter Schachzug. Denn selbst, wenn es einige in ihrer Union geben sollte, die sie nicht weiter im Kanzleramt sehen wollen – als CDU-Chefin gilt sie den meisten doch als alternativlos.

Angenommen, Merkel hat wirklich dieses Drehbuch entworfen, so enthält es eine klare Botschaft an ihre Kritiker: Wollt ihr es riskieren, mich zu Fall zu bringen?

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Daran dürfte auch Horst Seehofer nicht interessiert sein. Trotzdem: Merkel muss den Bürgern klar machen, dass sie einen Plan hat. Von ihrer Willkommenspolitik hat sie sich längst verabschiedet. Das ist bloß bei den meisten Menschen noch nicht wirklich angekommen.

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