Merkels Handschlag mit Yildirim: Schmutzige Symbiose

AZ-Politik-Vize Clemens Hagen über Yildirims Besuch bei Merkel.
von  Clemens Hagen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim geben sich nach der Pressekonferenz im Bundeskanzleramt die Hand.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim geben sich nach der Pressekonferenz im Bundeskanzleramt die Hand. © dpa

Deutschland – eine Nation ohne Rückgrat? Ja. Das ist so traurig wie wahr. Es genügt ein Blick auf unser Verhältnis zu Nato-"Partner" Türkei. Als Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag Ministerpräsident Yildirim die Hand gab, schienen die Beschimpfungen Erdogans, der die Deutschen vor nicht mal einem Jahr als Nazis verunglimpft hatte, vergessen.

Warum Merkel eingeknickt ist? Weil Erdogan mit dem Journalisten Yücel einen (inzwischen) prominenten Deutschen gefangen hält – neben Zehntausenden anderen Missliebigen. Auch, weil deutsche Rüstungsfirmen die türkischen Leopard-Panzer-Bestände modernisieren möchten – gegen viel Geld. Und natürlich, weil Erdogan als Schleusenwärter Europa gegen neue Flüchtlingsströme abschirmt – hier fließt das viele Geld in die andere Richtung.

Irgendwie braucht man sich anscheinend gegenseitig – eine schmutzige Symbiose.

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