Merkel und Gül: Keine Annäherung bei EU-Beitritt

Kanzlerin Merkel hat mit dem türkischen Präsidenten Gül umfangreich die deutsch-türkischen Beziehungen erörtert. Eine Annäherung bei der EU-Debatte gab es nicht. Die Bilder.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit dem türkischen Präsidenten Gül umfangreich die deutsch-türkischen Beziehungen erörtert. Eine Annäherung bei der EU-Debatte gab es nicht.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Abdullah Gül ihre Sorge über die jüngsten Spannungen zwischen Israel und der Türkei zum Ausdruck gebracht.

Aus deutschen Regierungskreisen hieß es, die beiden Politiker hätten am Dienstag die ganze Bandbreite der deutsch-türkischen Beziehungen erörtert. Sie sprachen auch über die jüngsten Entwicklungen in Nordafrika und der arabischen Welt.

Beim umstrittenen Thema des türkischen EU-Beitritts hätten beide Seiten bei dem Treffen im Kanzleramt ihren Standpunkt dargelegt. Gül hatte am Montag zum Auftakt seines Staatsbesuchs den Wunsch seines Landes nach einer Vollmitgliedschaft in der EU bekräftigt. Merkel hat der Türkei hingegen nur eine "strategische Partnerschaft" angeboten. Das lehnt die Türkei ab.

Merkel und Gül erörterten auch die Lebenssituation türkischstämmiger Bürger in Deutschland. Beide waren sich einig, dass das möglichst frühzeitige Erlernen der deutschen Sprache ein Schlüssel für bessere Integration ist. Gül hatte zuvor das deutsche Einwanderungsrecht kritisiert. Dieses verpflichtet aus der Türkei nachfolgende Ehepartner zum Erlernen der deutschen Sprache.

Nach dem Gespräch im Kanzleramt reist Gül mit Bundespräsident Christian Wulff weiter in dessen Heimatstadt Osnabrück. Damit revanchiert sich Wulff für eine Einladung des türkischen Staatspräsidenten im vergangenen Jahr in dessen zentralanatolischen Geburtsort Kayseri.

In Osnabrück besuchen die beiden Staatsoberhäupter unter anderem die Universität, die seit einem Jahr den bundesweit ersten Weiterbildungsstudiengang für Imame anbietet. Am Mittwoch besucht Gül Baden-Württemberg.

Bei einem Staatsbankett im Berliner Schloss Bellevue hatte Gül am späten Montagabend das deutsch-türkische Verhältnis gewürdigt. "Wir haben wirklich eine außerordentliche Beziehung zwischen unseren Ländern", sagte der Staatspräsident.

Wulff bedauerte die Unannehmlichkeiten, die Gül wegen einer Bombendrohung in der Berliner Humboldt-Universität hinnehmen musste. Wegen der Drohung war eine Ansprache Güls im Audimax der Hochschule am Montagabend kurzfristig abgesagt worden. Der Präsident sprach später in einem anderen Saal über die türkisch-deutschen Beziehungen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.