Merkel lobt schwierigen Einsatz der Beschäftigten

"Berufe, die sonst nicht solche Aufmerksamkeit bekommen, haben das Land am Laufen gehalten", würdigt die Kanzlerin am Tag der Arbeit. Zugleich appelliert Merkel, sich am Arbeitsplatz zu testen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
3  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kanzlerin Angela Merkel äußert in einer Botschaft zum 1. Mai Verständnis für die Situation vieler Menschen in der Pandemie: "Mir ist bewusst, wie anstrengend es sein kann, wenn über Monate der Esstisch gleichzeitig Schreibtisch und Hausaufgabenplatz für die Kinder ist.".
Kanzlerin Angela Merkel äußert in einer Botschaft zum 1. Mai Verständnis für die Situation vieler Menschen in der Pandemie: "Mir ist bewusst, wie anstrengend es sein kann, wenn über Monate der Esstisch gleichzeitig Schreibtisch und Hausaufgabenplatz für die Kinder ist.". © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa/Archivbild
Berlin

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum Tag der Arbeit den Einsatz vieler Beschäftigter unter schwierigen Corona-Bedingungen gewürdigt und zum Nutzen von Testmöglichkeiten aufgerufen.

"Gerade Berufe, die sonst nicht solche Aufmerksamkeit bekommen, haben das Land am Laufen gehalten", sagte sie in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. Ohne die Beschäftigten in Supermärkten und die Menschen am Steuer von Lkws "könnten wir uns beispielsweise auf die gewohnte Versorgung mit Lebensmitteln nicht verlassen".

Wenn Arbeitnehmer nicht von zu Hause arbeiten könnten, gebe es nun auch die Pflicht für Arbeitgeber, zwei Corona-Tests pro Woche anzubieten. "Ich bitte Sie dringend, dieses Angebot nun auch zu nutzen - zur eigenen Sicherheit und weil es in unser aller Interesse ist, dass Infektionen früh erkannt werden", sagte Merkel.

Mit Blick auf viele Menschen im Homeoffice betonte sie: "Mir ist bewusst, wie anstrengend es sein kann, wenn über Monate der Esstisch gleichzeitig Schreibtisch und Hausaufgabenplatz für die Kinder ist." Homeoffice sei aber "eine riesige Hilfe" gegen die Ausbreitung des Virus. "Es vermeidet täglich U-Bahn- oder Busfahrten zur Arbeit, es reduziert Kontakte und damit Gelegenheiten zur Ansteckung."

Merkel dankte zum 1. Mai auch Betriebsräten und Gewerkschaftern, die sich für gute Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung einsetzen. Wie schon in der Finanzkrise habe sich die Sozialpartnerschaft auch in dieser schweren Zeit bewährt.

Angesichts des Wirtschaftseinbruchs in der Pandemie habe die Bundesregierung Milliarden eingesetzt, um das Kurzarbeitergeld zu erhöhen und die Bezugsdauer zu verlängern. "Das war gut investiertes Geld." So hätten Betriebe ihr Personal halten können. "Und so können sie schneller wieder durchstarten, wenn die Wirtschaft wieder anzieht - und damit rechnen wir noch in diesem Jahr."

Der Chef der IG Metall forderte zum Tag der Arbeit von der Politik eine faire Lastverteilung bei den Kosten der Corona-Pandemie. Einerseits boomten die Börsen und es habe noch nie so einen rasanten Zuwachs an Milliardären gegeben, sagte Jörg Hofmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Gleichzeitig seien Hunderttausende Arbeitsplätze verloren gegangen und mehr Menschen auf Hartz IV angewiesen.

"Die Risiken der Pandemie und der Transformation können nicht von den Beschäftigten allein geschultert werden, während andere ihre Chancen nutzen", warnte der Gewerkschafter. Die Pandemie hinterlasse nicht nur Opfer und Verlierer, es gebe auch Profiteure. "Diese massive Unwucht kann auch den politischen Raum ins Wanken bringen."

Am Tag der Arbeit ist die Polizei nicht nur auf der traditionellen DGB-Hauptkundgebung - diesmal in Hamburg -, sondern vielerorts durch zahlreiche weitere Demonstrationen gefordert. Ein Schwerpunkt ist dabei erneut Berlin, wo rund um den 1. Mai voraussichtlich etwa 5000 Beamte im Einsatz sein werden.

© dpa-infocom, dpa:210501-99-426953/2

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Sarah-Muc am 01.05.2021 12:41 Uhr / Bewertung:

    Die lobenden Worte hören die sich alle schon seit letztem Jahr an!!
    Wie wärs denn, wenn man den Betroffenen einfach mal höhere (angemessene)
    Gehälter zahlen würde statt nur "rumzuschwurbeln"????
    Wenn ich mir diese Groko so betrachte, da seh ich nix als "alte weisse Männer"
    (ich mein das als feststehenden Begriff) ! Und vor allem meinen die, sie können
    so weiter wurschteln (heute hüh und morgen hott und übermorgen ganz anders).
    Politiker mit Visionen von der Zukunft - und auch in der Lage, diese umsetzen zu
    wollen oder können! Das wärs! Nein, bei der AfD sind die nicht, die sind völlig unfähig.

  • Bongo am 01.05.2021 19:51 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Sarah-Muc

    In BW ist ein „alter, weißer Mann“ sogar Ministerpräsident!

  • Sarah-Muc am 03.05.2021 09:38 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bongo

    Nein der gehört nicht dazu. Bei dem feststehenden Begriff können auch
    Frauen gemeint sein.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.