Merkel in der Türkei: Nur abgestumpft?
Am Freitag begrüßte Recep Tayyip Erdogan seine "geschätzte Freundin" Angela Merkel in Istanbul. Dabei ist es nur zweieinhalb Jahre her, dass der türkische Präsident der deutschen Kanzlerin "Nazi-Methoden" und "Faschismus" vorwarf, eine türkische Zeitung sie "schlimmer als Hitler" nannte. Zuckerbrot und Peitsche.
Warum die Regierungschefin in dieser Schmierenkomödie mitspielt, hat wohl einen einzigen Grund: Erdogan hat – bildlich gesprochen – nach wie vor den Finger am Abzug, kann mit einem einzigen Befehl dafür sorgen, dass Europa, dass Deutschland eine neue Flüchtlingskrise ereilt. Diese zu verhindern und dem Entstehen einer weiteren humanitären Katastrophe in Libyen entgegenzuwirken, deshalb lässt Merkel anscheinend (fast) alles mit sich machen. Manche mögen ihren politischen Langmut im Dienste einer größeren Sache preisen, aber vielleicht ist es auch nur Abgestumpftheit.
Warum schickt sie nicht einfach den Außenminister?
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