Merkel fordert Verhandlungslösung im Kosovo

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Serbien und das Kosovo zu einer raschen Lösung ihres Grenzkonflikts im Nordkosovo aufgefordert.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Pristina - Serbien und das Kosovo müssen zu einer raschen Lösung ihrer Grenzstreitigkeiten gelangen, forderte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Regierung im Kosovo müsse nun sehr verantwortungsbewusst handeln und dürfe die Lage vor dem Hintergrund des Grenzkonflikts nicht aufputschen, sagte Merkel am Montag nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Hashim Thaci am Flughafen von Pristina, der Hauptstadt des Kosovos. Thaci sagte, das Kosovo sei "entschlossen, das Kapitel des Konfliktes und des Krieges abzuschließen".

Die Bevölkerung der seit 2008 unabhängigen früheren serbischen Provinz Kosovo ist zu mehr als 90 Prozent albanisch, im Norden gibt es eine serbische Mehrheit. Die Regierung in Pristina hat auf dieses Gebiet kaum Einfluss. Serbien will das Kosovo unter keinen Umständen anerkennen und seine abtrünnige Provinz möglichst wieder eingliedern. Die Serben legten über Monate den Verkehr im Nordkosovo durch Straßenblockaden lahm. Im Sommer war es zu gewaltsamen Ausschreitungen an Grenzposten gekommen.

Merkel sagte, das Kosovo müsse sich selbst zu einem demokratischen Staat entwickeln. Sie verwies darauf, dass sie bereits im Sommer in Serbien auch dessen Präsidenten Boris Tadic zu einer Lösung des Konflikts aufgefordert habe. "Wir wissen, dass man in der Geschichte auch dicke Bretter bohren muss", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nun.

Thaci versprach, mit Serbien einen Dialog zu führen. Das sei die einzige Option, alle Fragen zu lösen. Er hoffe, dass auch Serbien dazu bereit sei. "Wir wollen einen multiethnischen demokratischen Staat aufbauen." Er räumte Probleme bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Korruption ein.

Nach dem Treffen mit Thaci wollte Merkel deutsche Soldaten im Hauptquartier der internationalen Schutztruppe KFOR in Pristina besuchen. Dort trifft sie den deutschen KFOR-General Erhard Drews und Vertreter der EU-Rechtsstaatsmission Eulex.

Die Bundeswehr stellt derzeit rund 1300 der insgesamt mehr als 6000 Soldaten aus 30 Ländern in der KFOR. Sie stehen unter Nato-Befehl und sollen die Unabhängigkeit des Kosovos von Serbien absichern. Erst Ende November waren bei einer neuerlichen Machtprobe zwischen Serben und der KFOR im Norden Dutzende Menschen verletzt worden, darunter 25 deutsche und österreichische Soldaten. Zwei Bundeswehrsoldaten erlitten Schussverletzungen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.