Merkel betont Bedeutung multipolarer Welt

Weniger als eine Woche vor dem G20-Gipfel wirbt Bundeskanzlerin Merkel für eine multipolare Welt. Doch unterschiedliche Interessen der Länder dürften nicht zu Kämpfen führen.
von  dpa

Weniger als eine Woche vor dem G20-Gipfel wirbt Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine multipolare Welt. Doch unterschiedliche Interessen der Länder dürften nicht zu Kämpfen führen.

Berlin -  Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor dem G20-Gipfel am kommenden Freitag und Samstag in Hamburg die Bedeutung einer multipolaren Welt mit vielen Zentren und unterschiedlichen Entwicklungsansätzen betont.

Die Industrieländer der westlichen Welt müssten dabei nicht zwangsläufig Vorbild für andere Weltregionen sein, gab sie zu verstehen. In den Schwellenländern, besonders China und Indien, sei inzwischen das Bewusstsein gewachsen, "dass man sich selber schadet, wenn man den gleichen Entwicklungspfad nehmen würde, den wir genommen haben", sagte Merkel in ihrer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. Die Entwicklung der Welt werde "mit Sicherheit nicht nachhaltig und inklusiv sein, wenn wir es einfach so machen, wie wir es immer gemacht haben".

G20 "zum Wohl der Weltwirtschaft"

Beim G20-Gipfel gehe es "nicht einfach nur um Wachstum, sondern um nachhaltiges Wachstum", sagte Merkel. Das G20-Format sei wegen der Finanzkrise entstanden und habe zunächst Regeln für die Finanzmarktprodukte entwickelt. Später habe man sich dem Gedanken der Gesamtentwicklung weiter geöffnet. Es gehe darum, aus dem nachhaltigen Wachstum eine "Win-Win-Situation für alle" zu machen. Für Merkel gehören dazu: "Klimaschutzabkommen, offene Märkte, verbesserte Handelsabkommen, in denen auch Verbraucherschutz, Sozialstandards, Umweltstandards enthalten sind."

Je stärker die Entwicklung - etwa in China - voranschreite, desto mehr würden dort auch Konzepte für die eigene weltpolitische Rolle entwickelt. China wolle Handelswege mit absichern, engagiere sich in verschiedenen UN-Missionen und werde Schritt für Schritt in der Außenpolitik eine stärkere Rolle spielen. "Das, finde ich aber, ist auch in Ordnung", sagte Merkel.

Unterschiedliche Interessen der Länder dürften nicht zu unversöhnlichen Kämpfen führen, sondern in Gesprächen müssten Lösungen "zum Wohle der Weltwirtschaft" gesucht werden, die für alle von Vorteil seien. "Und darum geht es in Hamburg."

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