Merkel bei YouTube: Wahlkampf im Neuland

AZ-Politikredakteur Tobias Wolf über Merkels Gespräch mit den YouTubern.
von  Tobias Wolf
Merkels Auftritt im YouTube-Neuland. Ein Kommentar von AZ-Politikredakteur Tobias Wolf.
Merkels Auftritt im YouTube-Neuland. Ein Kommentar von AZ-Politikredakteur Tobias Wolf. © dpa

Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Internet für sich entdeckt. Oder besser gesagt: die potenziellen Wählerstimmen, die sich dort tummeln. Mehr als 70 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen YouTube täglich. Allein die vier YouTube-Stars, die Merkel gestern interviewen durften, kommen gemeinsam auf fast drei Millionen Fans. Damit erreicht Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht nur auf der Videoplattform, sondern auch auf Twitter, Facebook und Instagram ein Publikum, das sie sonst kaum erreicht: die Jugend. Nicht verwunderlich ist es also, dass sich Merkel nach dem YouTube-Interview im Kanzleramt vor zwei Jahren erneut Zeit für Internet-Stars nimmt.

Doch mehr als Wahlkampf im "Neuland", wie Merkel das Internet einst bezeichnete, bleibt von der Show nicht. Zwar wirkten die vier Fragesteller gut vorbereitet, wirklich tiefschürfend waren die Gespräche allerdings nicht. Von einem Format, das ganz klar auf die Jugend abzielt, hätte man einen stärkeren Fokus auf jene

Themen erwarten können, die diese auch beschäftigen. Doch von den vielen prekären und befristeten Arbeitsverhältnissen insbesondere bei jungen Arbeitnehmern – um nur ein Beispiel zu nennen – war nichts zu hören.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.