Menschenfischer Beck

"Nah bei den Menschen" - unter diesem Motto starten die Sozialdemokraten zur großen Imagetour. Unterdessen tobt Ex-Vize Clement weiter.
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Zur Begegnung mit leibhaftigen Bürgern hatte Kurt Beck (l.) die Partei-linken Ralf Stegner und Andrea Nahles als Verstärkung mitgebracht.
ap Zur Begegnung mit leibhaftigen Bürgern hatte Kurt Beck (l.) die Partei-linken Ralf Stegner und Andrea Nahles als Verstärkung mitgebracht.

BERLIN/PLÖN - "Nah bei den Menschen" - unter diesem Motto starten die Sozialdemokraten zur großen Imagetour. Unterdessen tobt Ex-Vize Clement weiter.

Kurt Beck sucht die Geborgenheit seiner Genossen: „Ich bin ganz sicher, dass die SPD nah bei ihrem Vorsitzenden ist und der Vorsitzende nah bei der SPD“, säuselte der Parteichef am Montag nach einer „Funktionärskonferenz“ im holsteinischen Plön.

Dort startete die SPD-Führung eine neue Kampagne, um ihr schwer angekratztes Image aufzupolieren. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Deutschland-Dialog: Nah bei den Menschen“ besuchte Beck dort eine Polizeischule und stellte sich einer Diskussion mit Bürgern. Er könne sich auch einen seiner Stellvertreter Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück als Kanzlerkandidaten für 2009 vorstellen, sagte Beck auf Nachfrage.

Dialog über die zentralen Fragen

Mit der bis Herbst laufenden Menschen-Tournee will die SPD den Dialog suchen und „über die zentralen Fragen unserer Gesellschaft ins Gespräch kommen“. Daraus will sie Schlüsse für ihr Wahl- programm 2009 ziehen. Bundesweit sind 45 Betriebsbesuche, Konferenzen und Bürgerdialoge mit allen Partei-Granden geplant. Höhepunkt soll ein „Zukunftskonvent“ am 31.Mai in Nürnberg werden, wo die Partei auch die von Beck verfügte Annäherung an die Linkspartei abnicken soll.

Bundespolitisch sehe er mit der Linken bis über 2009 hinaus keine gemeinsame Basis für eine Zusammenarbeit, betonte Beck in der ARD-Talkshow „Beckmann“: „Das ist inhaltlich begründet, und keine ideologische Schranke.“ Die Linke habe wirtschaftspolitische Vorstellungen, die bar jeder Realität seien.

Clement: "Chaotische Lage der SPD"

Der frühere SPD-Vize Wolfgang Clement erneuerte unterdessen seine Kritik an Becks Kurs: „Die älteste demokratische Partei unseres Landes scheint in Auflösung begriffen“, sagte Clement dem Magazin „Cicero“. Es gebe „historisch keine Parallele mit der heutigen, nachgerade chaotischen Lage der SPD“. Die Partei treibe „orientierungs- und führungslos“ dahin. „Aus der internationalistischen, auf Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit programmierten Sozialdemokratie“ sei „ein introvertierter“ und ein „sich im kleinen Karo bewegender politischer Verein geworden“, der wie in Schreckstarre auf die „Linke Lafontaines fixiert ist“.

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