Mehrere hundert Menschen demonstrieren gegen Polizeigewalt

Nach zwei umstrittenen Polizeieinsätzen in Hamburg und Düsseldorf protestieren Menschen in beiden Städten gegen Polizeigewalt. In Hanau wird an den Anschlag vor rund einem halben Jahr erinnert.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Protestveranstaltung gegen Polizeigewalt in Düsseldorf.
Marius Becker/dpa/dpa 2 Protestveranstaltung gegen Polizeigewalt in Düsseldorf.
Rund 250 Menschen protestierten in Hamburg gegen rassistische Polizeigewalt.
Axel Heimken/dpa/dpa 2 Rund 250 Menschen protestierten in Hamburg gegen rassistische Polizeigewalt.

Hamburg/Düsseldorf - Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Hamburg und Düsseldorf gegen Polizeigewalt demonstriert.

Zu einer Kundgebung in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt versammelten sich nach Angaben der Veranstalter rund 300 Demonstranten. Die Polizei wollte offiziell keine Schätzung zur Teilnehmerzahl abgeben. Die Anmelder hatten mit bis zu 5000 Teilnehmern gerechnet. In Hamburg protestierten laut Polizei rund 250 Menschen gegen rassistische Polizeigewalt. Auf Transparenten und Plakaten hieß es: "Wir verurteilen jegliche Art von Polizeigewalt" und "Solidarität zu jeder Zeit".

In beiden Städten hatten zuletzt umstrittene Polizeieinsätze für Schlagzeilen gesorgt. In Düsseldorf ging es um ein Ereignis vor einer Woche: Nachdem ein Jugendlicher Polizisten beleidigt und tätlich angegriffen hatte und sich gegen seine Festnahme wehrte, war der 15-Jährige von den Beamten am Boden fixiert worden. Ein Polizist drückte dabei den Kopf des Jugendlichen mit dem Knie auf den Boden. Die Ermittlungen zu dem Vorfall laufen noch. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags erklärt, dass die Technik grundsätzlich zulässig sei.

Hintergrund der Hamburger Demonstration war ein Polizeieinsatz von Anfang der Woche in der Neustadt. Ein Video auf Twitter zeigt, wie acht Beamte einen 15-Jährigen niederringen. Nach Angaben der Polizei hatte der Jugendliche mit einem Elektro-Roller wiederholt verbotswidrig den Gehweg benutzt. Anschließend sei er der Aufforderung, sich auszuweisen, nicht nachgekommen.

Angemeldet wurde die Demonstration von der Linken-Fraktion, dem Hamburger Bündnis gegen Rechts, der Seebrücke Hamburg und anderen Gruppierungen. Auch die Mutter des 15-Jährigen sollte unter den Teilnehmern sein. Nach der Kundgebung zogen rund 100 Menschen zum Ort des Geschehens und hängten ein Transparent auf. Die Demonstranten erinnerten auch an die Opfer des rassistischen Anschlags mit neun Toten in Hanau vor rund einem halben Jahr.

© dpa-infocom, dpa:200822-99-268514/2

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.