Mehr als Hubraum!

AZ-Wirtschaftredakteurin Susanne Stephan über den Elektromibilitätsgipfel.
Susanne Stephan |
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Daimler-Chef Dieter Zetsche verlangt nach einer „konsequenten Förderpolitik“: Ohne Staatsknete sei das Ziel nicht zu schaffen, in absehbarer Zeit eine absehbare Zahl von Elektroautos zu verkaufen. Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel formulierten Vorgaben – eine Million E-Autos bis 2020 – sind sowieso nicht zu erreichen, fürchtet mittlerweile auch der Chef des Autoverbandes, Matthias Wissmann. Aber muss uns das stören?

So, wie die Deutschen zurzeit ihren Strom erzeugen – zu mehr als 50 Prozent aus Kohle und Erdgas – sind Elektroautos sowieso keine Lösung für die Klimapolitik, sondern „Greenwashing“. Wer mit Kohlestrom fährt, belastet die Umwelt unter Umständen mehr als der Besitzer eines sparsamen Benziners. Für Elektroautos Geld aus der Staatskasse zu verlangen, ist deswegen dreist.

Entsprechend peinlich wirkt die Eilfertigkeit, mit der Merkel der Branche ihre Unterstützung in Brüssel zusagt. Die deutschen PS-Protze seien „Innovationstreiber“, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel, kurz nachdem sie Post vom Branchenpräsidenten erhalten hat. Ihr scheint der Mut zu fehlen, der Industrie den Marsch zu blasen. Dabei ist mit übermotorisierten Kraftprotzen der Verkehr der Zukunft nicht zu bewältigen.

Viele Verbraucher, besonders die jüngeren, scheinen das längst eingesehen zu haben, verzichten sogar ganz aufs eigene Auto. Wirklich innovativ wäre es, wenn ihnen Zetsche und die anderen Auto-Bosse mehr bieten würden als Hubraum und markige Worte.

 

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