Mehr als 140 Tote bei schwerstem Luftschlag im Jemen

Vor Beginn einer einseitig verkündeten Feuerpause hat ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis die bislang tödlichsten Luftangriffe auf das Nachbarland Jemen geflogen.
dpa |
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Ein Bilder der Zerstörung in Sanaa durch einen kürzlich geflogenen Luftangriff des von Saudi-Arabien geführten Militärbündnisses.
dpa 3 Ein Bilder der Zerstörung in Sanaa durch einen kürzlich geflogenen Luftangriff des von Saudi-Arabien geführten Militärbündnisses.
Ein Bilder der Zerstörung in Sanaa durch einen kürzlich geflogenen Luftangriff des von Saudi-Arabien geführten Militärbündnisses.
dpa 3 Ein Bilder der Zerstörung in Sanaa durch einen kürzlich geflogenen Luftangriff des von Saudi-Arabien geführten Militärbündnisses.
Ein Bilder der Zerstörung in Sanaa durch einen kürzlich geflogenen Luftangriff des von Saudi-Arabien geführten Militärbündnisses.
dpa 3 Ein Bilder der Zerstörung in Sanaa durch einen kürzlich geflogenen Luftangriff des von Saudi-Arabien geführten Militärbündnisses.

Sanaa/Riad - Mindestens 141 Menschen wurden bei den etwa elf Bombardements am Samstag auf die Hafenstadt Mocha im Süden Jemens getötet, wie lokale medizinische Helfer und Rettungskräfte berichteten. Zudem gebe es weitere 200 Verletzte.

Die Koalition will heute eine Minute vor Mitternacht (22.59 Uhr MESZ) ihre Luftangriffe auf Stellungen der Huthi-Rebellen für fünf Tage einstellen, um humanitäre Hilfe für die leidgeprüfte Bevölkerung in dem Bürgerkriegsland zuzulassen. Die Huthis lehnten dies jedoch ab. Der Kampf gehe weiter und der Krieg sei nicht vorbei, hieß es in einer Twitter-Mitteilung.

Lesen Sie hier: Türkei bombardiert Stellungen der Kurden

Kommentatoren werten die vom saudischen Bündnis einseitig angekündigte humanitäre Waffenruhe als Versuch, von dem verheerenden Ausmaß des Angriffs auf Mocha abzulenken. Bei dem bislang tödlichsten Bombardement wurden außer einem Elektrizitätswerk auch Wohngegenden getroffen. Deshalb seien unter den Opfern vor allem Zivilisten - unter ihnen Frauen und Kinder, sagten die Helfer. Wegen des kritischen Zustandes vieler Verletzter werde mit einer steigenden Zahl von Todesopfern gerechnet.

Im Bürgerkriegsland Jemen kämpfen seit Monaten schiitische Huthis mit ihren Verbündeten gegen Anhänger des sunnitischen Exilpräsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi, der Ende März nach Riad floh.

Das Militärbündnis hatte betonte, einseitige Angriffe vonseiten der Huthis während der Feuerpause würden "beantwortet". Erst vor zwei Wochen scheiterte eine von den Vereinten Nationen vermittelte Waffenruhe - Bombardements und Gefechte gingen fast unvermindert weiter. Die Jemen-Expertin Samaa Al-Hamdani sagte dem Nachrichtensender Al-Dschasira, ein Erfolg der Waffenruhe sei nach den Erfahrungen der Vergangenheit ihrer Meinung nach unwahrscheinlich.

Lesen Sie hier: Von der Leyen kritisiert türkische Angriffe auf PKK

Durch die Kämpfe und Luftangriffe im bitterarmen Jemen steht das Land seit Wochen vor dem Kollaps. Nahrung, Medizin und Treibstoff sind knapp. Erste Seuchen breiten sich aus. Seit März sind nach UN-Angaben mehr als 3000 Menschen wegen des Konflikts gestorben - über die Hälfte von ihnen waren Zivilisten. Die vielen Toten der vergangenen Tage sind in diesen Zahlen nicht eingerechnet.

Heute schlugen auch im Großraum Sanaa erneut Bomben des Militärbündnisses ein. Ziel waren Anwohnern zufolge Huthi-Stützpunkte bei und in der jemenitischen Hauptstadt. Zuletzt hatten die Rebellen im Süden des Landes mit dem Verlust der zweitgrößten Stadt Aden eine schwere Niederlage einstecken müssen. Trotzdem kontrollieren sie noch immer weite Teile des Landes.

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