Kommentar

Medikamenten-Misere: Nur herumgedoktert

Der AZ-Korrespondent über die Medikamenten-Misere.
von  Bernhard Junginger

Karl Lauterbachs Maßnahmen gegen die Medikamenten-Misere sind im Einzelnen nicht falsch. Er stellt mehr Geld zur Verfügung und hofft, dass die knappe Arznei dann schon wieder ihren Weg nach Deutschland findet. Doch seine Therapie setzt mal wieder bei den Symptomen an, nicht bei den Ursachen.

Dass Deutschland in seiner Medikamentenversorgung stärker von China und Indien abhängig ist, als es in seiner Gasversorgung je von Russland war, ist selbst verschuldet.

Aufgrund des harten Spardiktats lohnt sich die Produktion in Europa kaum mehr. Jetzt die Herstellung zurückzuholen, ist langwierig, wenn nicht unmöglich. Ein selbst verschuldeter Missstand wird nun wieder mit dem Geld der Bürger zugeschüttet.

Was wirklich fehlt, sind nicht immer noch mehr Milliarden. Sondern ein Gesundheitssystem, das den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt und nicht die Interessen von Pharmariesen, Klinik-Konzernen und Kassen.

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