McCain will ein Volk von Atomkraftwerkern

Der Republikaner versucht, Vertrauen in seine Wirtschaftskompetenz zu erringen: Er plant Steuersenkungen, mehr Freihandel und 45 neue Kernkraftwerke. Konkurrent Obama kritisiert McCains Konzept als die Ideen von gestern.
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McCain lässt sich Lippenstift aus dem Gesicht entfernen
AP McCain lässt sich Lippenstift aus dem Gesicht entfernen

Der Republikaner versucht, Vertrauen in seine Wirtschaftskompetenz zu erringen: Er plant Steuersenkungen, mehr Freihandel und 45 neue Kernkraftwerke. Konkurrent Obama kritisiert McCains Konzept als die Ideen von gestern.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain beabsichtigt, als US-Präsident der strauchelnden US-Konjunktur mit Steuersenkungen, mehr Freihandel und dem Bau von neuen Atomkraftwerken Paroli bieten. Außerdem solle der Kinderfreibetrag auf 7000 Dollar (4500 Euro) verdoppelt werden, erklärte McCain am Montag in Denver. Im Gesundheitsbereich will er für den Kauf von Krankenversicherungen Steuererleichterungen einführen. McCain erklärte, viele Amerikaner fürchteten derzeit um die Sicherheit ihrer Jobs.

Der Bau von 45 neuen Atomkraftwerken «wird 700.000 gute Arbeitsplätze für Bau und Betrieb der Anlagen» schaffen, sagte McCain. Der Senator aus Arizona hatte seine Pläne bereits vereinzelt dargelegt, am Montag wollte er jedoch mit der gebündelten Darstellung sein gesamtes Wirtschaftsprogramm skizzieren. Die lahmende US-Konjunktur ist eines der wichtigsten Themen im Rennen um das Weiße Haus, das am 4. November entschieden wird. McCain wird von Wählern hohe Kompetenz in Fragen der Sicherheit und der Verteidigung zugebilligt, die Wirtschaftspolitik gilt als einer seiner Schwachpunkte.

Obama möchte «etwas Neues ausprobieren»

Der designierte demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama kritisiert McCains Pläne als Fortsetzung der verfehlten Wirtschaftspolitik von Präsident George W. Bush. «Es hat nicht funktioniert, es wird nicht funktionieren, jetzt ist es Zeit, etwas Neues auszuprobieren», sagte Obama in North Carolina Die geplanten Steuersenkungen würden vor allem Wohlhabende begünstigen, die Last der Gesundheitsvorsorge wolle McCain allein auf die Arbeitnehmer abschieben, erklärte Obamas Wahlkampfteam. Der Abschluss des demokratischen Nominierungsparteitags Ende August, bei dem Obama feierlich als Kandidat inthronisiert werden soll, wurde unterdessen verlegt - eine Nummer größer. Anstatt in einer 21.000 Plätze bietenden Halle in Denver wird die Veranstaltung nun in einem 76.000 Plätze fassenden Footballstadion der Stadt stattfinden, teilte Parteivorsitzender Howard Dean mit. Der Parteitag findet vom 25. bis 28. August statt.

Entschlossen gegen mitfühlend

Wähler assoziieren Obama einer Umfrage zufolge zuerst mit dem Wort «Wandel» oder «Außenseiter», bei McCain hingen denken die Menschen zuerst an das Wort «alt». Der 76-Jährige wird als entschlossener und härter wahrgenommen, der 46 Jahre alte Obama hingegen eher als herzlich und mitfühlend, wie eine gemeinsame Umfrage der Nachrichtenagentur AP und dem Internetportal Yahoo ergab. Obama indes bekommt fünf Prozent weniger Zustimmung als die Demokraten. McCain gelang es offenbar, sich von der niedrigen Popularität seiner Partei abzusetzen, seine Zustimmungswerte lagen neun Prozent über jenen der Republikaner. Für die Erhebung wurden in der zweiten Junihälfte über 1750 Menschen im Internet befragt, die mögliche Fehlerquote lag bei 2,3 Prozentpunkten. (dpa)

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