Max Strauß versichert: Keine Provisionen von Schreiber erhalten
MÜNCHEN - Vor dem Augsburger Landgericht hat am Mittwoch der Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, Max Strauß, als Zeuge im Prozess gegen den ehemaligen Waffenhändler Karlheinz Schreiber ausgesagt.
Strauß berichtete über seine geschäftlichen Kontakte zu Schreiber. Er habe im Zusammenhang mit der Lieferung von Airbus-Jets nach Thailand im Jahr 1990 Schreiber Kontakte zu Regierungsstellen vermittelt, sagte Max Strauß.
Mit anderen Geschäften Schreibers, wie der Lieferung von Hubschraubern für die kanadische Küstenwache oder auch von Panzern nach Saudi-Arabien habe er dagegen nichts zu tun gehabt, beteuerte Strauß: „Ich war darin nie involviert.“ Allerdings habe er mit Schreiber einen Beratervertrag gehabt, aus dem er monatliche Zahlungen erhielt.
Max Strauß versicherte erneut, dass er keine Provisionen vom Konto mit dem Namen Maxwell erhalten habe. Dies war ihm selbst in einem früheren Prozess von der Augsburger Staatsanwaltschaft vorgeworfen worden. Erst nach einer Intervention des Bundesgerichtshofs wurde Max Strauß freigesprochen. Er wisse nicht, wer auf dieses Konto Zugriff gehabt habe. Er selbst „definitiv“ nicht. Ob sein Vater über das dort liegende Geld verfügen konnte, wisse er zwar nicht, aber: „Ich würde es ausschließen.“
Schreiber muss sich in Augsburg wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe und Bestechung verantworten. Er soll im Zusammenhang mit der Vermittlung von Industriegeschäften Schmiergelder gezahlt und Provisionen erhalten haben, ohne diese zu versteuern. Der Angeklagte lehnte es auch am Mittwoch erneut ab, Fragen des Gerichts zu beantworten.
ddp