Marode Ösi-Bank: Investor verhöhnt Seehofer und Fahrenschon

Vermögensberater Tilo Berlin verhöhnt Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Finanzminister Georg Fahrenschon, weil sie die Pleitebank für einen Euro an die Österreicher abgestoßen haben.
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Vermögensberater Tilo Berlin
AP Vermögensberater Tilo Berlin

MÜNCHEN/KLAGENFURT - Vermögensberater Tilo Berlin verhöhnt Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Finanzminister Georg Fahrenschon, weil sie die Pleitebank für einen Euro an die Österreicher abgestoßen haben.

Der Mann hat Nerven: Erst zog er die Bayern kräftig über den Tisch. Drehte ihnen die marode Hypo Alpe Adria an. Kassierte mit seinen Investoren in wenigen Wochen einen Gewinn von 150 Millionen Euro. Während die BayernLB mit dem Deal 3,7 Milliarden Euro in den Sand setzte. Jetzt verhöhnt Vermögensberater Tilo Berlin auch noch Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Finanzminister Georg Fahrenschon, weil sie die Pleitebank für einen Euro an die Österreicher abgestoßen haben.

Die bayerische Politik sei kopflos und kurzsichtig und habe mit der Abgabe erneut einen Fehler gemacht, schreibt Berlin in einem Kundenbrief an seine betuchten Investoren, zu denen die Milliardärin Ingrid Flick, der ehemalige AEG- und Bahnchef Heinz Dürr, Ex-Nestlechef Helmut Maucher, Mitglieder der Familie Piech und der Ehrenpräsidenten der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Hubert Stärker, zählen.

Die haben nicht nur Millionen aus dem Verkauf der Kärntner Skandalbank kassiert, sondern von der BayernLB auch noch einen Bonus als Zuckerl dazu bekommen. Am 19. Dezember 2007, also ein gutes halbes Jahr nach Abschluss des Kaufvertrags, schreibt Berlin an seine superreichen Kunden: Mit dem Verkauf an die Bayern sei es gelungen „die gemeinsamen Investition erheblich schneller als erwartet ins Geld zu bringen. Auch eine Bilanz konnte er schon vorlegen: Er avisiert eine Rendite von mehr als 50 Prozent, nach Abzug alle Kosten. „Für einige Investoren sogar nach Steuern“, schreibt Berlin. Damit nicht genug. Er habe auch noch einen Sonderdividende mit der BayernLB vereinbart, informiert er seine Kunden. Die legte noch 50 Millionen Euro extra für die „Alteigentümer“ auf den Kaufpreis von 1,6 Milliarden Euro drauf. Allerdings mussten sich Tilo Berlin und seine Gruppe das Zuckerl mit Kärntens Rechtspopulisten Jörg Haider teilen.

Dass das dubiose Geschäft für Aufregung sorgen könnte, hatte Berlin schon von Anfang an im Gefühl. Während Bayern und Kärnten noch über den Kauf der Hypo Alpe Adria verhandelten, schrieb er am 7.Februar 2007 an die Milliardärin Ingrid Flick & Co.: „Hinsichtlich der Medien ist sicher noch mit kleinen Turbulenzen zu rechnen, der Mikrokosmos Kärnten ist mit den besonderen Gegebenheiten des Finanzplatzes Wien und den Vorstellungen international ausgerichteter Investoren auf einen Nenner zu bringen.“

Unterschätzt hatte der ausgebuffte Berlin damals allerdings, dass sich aus den kleinen Turbulenzen auch eine Riesenwelle zusammenbrauen kann. Gegen den smarten Vermögensberater aus den allerfeinsten Kreisen ermittelt jetzt die Münchner Staatsanwaltschaft.

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