Madoffs Opfer in Europa

Der Wall-Street-Betrüger war auch bei uns aktiv: Banco di Santander verliert bis zu 2,33 Milliarden, britische HSBC 446 Millionen
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Er brachte Anleger um Milliarden: Bernard Madoff.
dpa Er brachte Anleger um Milliarden: Bernard Madoff.

NEW YORK - Der Wall-Street-Betrüger war auch bei uns aktiv: Banco di Santander verliert bis zu 2,33 Milliarden, britische HSBC 446 Millionen

Mehrere europäische Banken sind massiv von dem historisch einmaligen Milliarden-Betrug an der Wall Street betroffen. Am schwersten traf das geplatzte Schneeball-System der Wall-Street-Legende Bernard Madoff die spanische Santander. Ihre Kunden könnten bis zu 2,33 Milliarden Euro verloren haben.

In Frankreich sind mindestens drei große Banken betroffen. Die Investmentbank Natixis, die zu einer Sparkassengruppe gehört, bezifferte den möglichen Schaden auf rund 450 Millionen Euro. Die britische HSBC hängt mit bis zu 750 Millionen drin, die Royal Bank of Scotland taxiert ihren Schaden auf 446 Millionen Euro. Die Züricher „Neue Privat Bank“ soll 3,7 Millionen Euro verloren haben, Pioneer Alternative Investments sogar 207 Millionen Euro. In den Vereinigten Staaten ist unter anderem eine Wohltätigkeitsfirma von Hollywood-Größe Steven Spielberg von dem Betrug betroffen.

Ein klassisches Schneeballsystem

Sie alle vertrauten Bernard Madoff, der einst die US-Technologiebörse Nasdaq mit aufgebaut hatte. Er verwalte Kundengelder im Umfang von 700 Millionen Dollar, hatte Madoff immer behauptet. Die Wahrheit war: Die zweistellige Durchschnittsrendite, die er seinen Anlegern versprach, wurde aus Einzahlungen neuer Investoren bezahlt – ein klassisches Schneeballsystem. Im Rückblick gesehen hätte der Betrug auffallen müssen.

Die Anlageberatung Aksia berichtet, sie hätte schon vor zwei Jahren Verdacht geschöpft. Den Beratern war aufgefallen, dass die Wirtschaftsprüfer von Madoffs Firma aus einem 78-Jährigen in Florida, einer Sekretärin und einem Buchhalter in einem winzigen New Yorker Büro bestand.

Aber Madoff gelang es, sogar seine engsten Vertrauten in Sicherheit zu wiegen. Seine Söhne Andrew und Mark, leitende Angestellte in Madoffs Firma, fielen aus allen Wolken, als ihnen ihr Vater das Ausmaß des Betruges gestand, und alarmierten die Polizei. Gegenüber den Ermittlern sprach Madoff Klartext: Bei seinen Geschäften habe es sich um „eine einzige große Lüge“ gehandelt.

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