Machtkampf beendet: Hohlmeier wird nicht Europa-Spitzenkandidatin

Die CSU hat sich auf ihre Liste zur Europawahl geeinigt. Die umstrittene Ex-Kultusministerin Monika Hohlmeier wird nicht Spitzenkandidatin. Sie kandidiert auf Platz sechs, Nummer eins wird der Europagruppenchef Markus Ferber.
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Die Strauß-Tochter unterliegt Schwaben-Bezirkschef Markus Ferber
dpa Die Strauß-Tochter unterliegt Schwaben-Bezirkschef Markus Ferber

Die CSU hat sich auf ihre Liste zur Europawahl geeinigt. Die umstrittene Ex-Kultusministerin Monika Hohlmeier wird nicht Spitzenkandidatin. Sie kandidiert auf Platz sechs, Nummer eins wird der Europagruppenchef Markus Ferber.

MÜNCHEN Niederlage für Horst Seehofer: Wie die AZ erfuhr, haben sich die Parteigranden gestern Abend nach stundenlanger Diskussion auf eine Liste für die Europawahl geeinigt. Im Machtkampf gegen Ex-Kultusministerin Monika Hohlmeier hat sich Markus Ferber, Chef der Europagruppe, durchgesetzt: Er und nicht Hohlmeier wird Spitzenkandidat für die Europawahl. Hohlmeier kandidiert für Oberfranken erst auf Listenplatz sechs.

Auf Platz zwei steht die oberbayerische Juristin Angelika Niebler, auf Platz drei Anja Weisgerber aus dem unterfränkischen Schweinfurt. Niederbayern-Bezirkschef Manfred Weber kandidiert auf Platz vier, auf Platz fünf folgt der Mittelfranke Ingo Friedrich.

Der Münchner Bernd Posselt wurde hinter Monika Hohlmeier platziert. Bitter ist die Listenreihung für die Oberpfalz: Der Neumarkter Abert Deß muss auf dem wackligen Platz acht kandidieren – er ist der Landwirtschaftsexperte der CSU-Europagruppe. Damit könnte ausgerechnet die Landwirtschaft als eines der wichtigsten bayerischen Felder ihren CSU-Mann in Europa verlieren.

"Mehr Pfiff, mehr Ideen"

Ministerpräsident Horst Seehofer hatte während der abendlichen Diskussion stets eine Liste mit "mehr Pfiff, mehr Phantasie, mehr Ideen" gefordert. Im Nachhinein zeigte er sich zufrieden mit der Lösung: "Das ist genau so eine CSU-Liste, wie ich sie mir vorgstellt habe", soll er intern gesagt haben. Zwar hätte Seehofer Hohlmeier gerne weiter vorne gesehen – aber während der abendlichen Diskussion traute er sich offenbar nicht mehr, die Konfrontation zu suchen.

Bereits am Dienstag war die Stimmung gegen Hohlmeier massiv gekippt, die oberfränkische Basis ist über den Neueinsteiger in der Europapolitik ohnehin alles andere als glücklich. In einer Nacht- und Nebelaktion hatten Seehofer und sein neuer General Karl-Theodor zu Guttenberg sie den Oberfranken vor die Nase gesetzt.

Die CSU-Spitze ließ das Personaltableau gestern offiziell dementieren – die Europaliste werde erst am 17. Januar beschlossen. Intern haben die Teilnehmer des Montagabend-Treffens Stillschweigen vereinbart, Seehofer will die Reihung im Januar offiziell selbst verkünden.

bö/zo

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