Mach mal Pause

Der AZ-Chefreporter Matthias Maus über ein schnelles Guttenberg-Comeback
von  Matthias Maus

Der AZ-Chefreporter Matthias Maus über ein schnelles Guttenberg-Comeback

München
Vielleicht ist der Phantomschmerz ja wirklich der Schlimmste. Bei KT zu Guttenberg scheint es so, wenn man dem Aufjaulen der Internet-Gemeinde Glauben schenkt. Kampagnen à la „Wir wollen Guttenberg zurück“ sammeln ein Millionenheer, das nicht wahr haben will, was jetzt erstmals angezeigt wäre – eine schöne, lange Pause.

Zunächst einmal für Guttenberg selbst, der ein paar Monate oder Jahre in sich gehen sollte und Bestand aufnehmen darüber, was ihn eigentlich in diese Lage gebracht hat. Zu allerst einmal der Betrug an seiner Uni und an den Grundsätzen, die er so hoch vor sich her trug wie kein anderer.

Während er hoffentlich eine Ruhephase zur Selbstkritik nutzt, wird sein Nachfolger in Berlin die Arbeit des Verteidigungsministers bewerten. Undman darf gespannt sein, ob Guttenberg wirklich so gut unterwegs war mit seiner Großreform, oder ob er mit seinen Hauruck-Entscheidungen nicht mehr Probleme schuf, als er löst.

Mit der Zeit und im Lichte dieser Erkenntnis können ja dann auch die Fans und Follower nochmal überprüfen, wie ernst ihre Liebe, wie tief ihr Schmerz wirklich ist. Oder ob sich der ganze Spuk nicht doch noch auflöst wie ein Phantom.

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