Luftschläge gegen Öl-Anlagen des IS

Die USA und ihre arabischen Verbündeten haben Ölanlagen des Islamischen Staates (IS) in Syrien bombardiert, um die wichtigste Einnahmequelle der Terrormiliz auszutrocknen. Ob die Finanzierung der Terroristen damit entscheidend beeinträchtigt wurde, war zunächst unklar.
dpa |
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Damaskus - Bei den Angriffen in der Nacht zu Donnerstag seien mindestens 14 Extremisten getötet worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch fünf Zivilisten seien ums Leben gekommen, darunter ein Kind.

Laut dem US-Zentralkommando griffen die Kampfflugzeuge im Osten Syriens zwölf Öl-Raffinerien unter Kontrolle der Dschihadisten an. Die Ziele lagen in der Nähe der Städte Dair as-Saur und Hasaka. Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass die Einsätze erfolgreich gewesen seien, erklärte das US-Militär. Über das Ausmaß der Schäden an den Anlagen und die daraus folgenden möglichen Einnahmeverluste für die IS-Extremisten gab es keine Angaben.

Die IS-Terrormiliz beherrscht im Norden und Osten Syriens ungefähr ein Drittel der Fläche des Landes. Sie kontrolliert dort auch mehrere Ölquellen und Raffinerien. Nach Angaben des Pentagons nehmen die Extremisten durch den Verkauf von Öl täglich rund zwei Millionen Dollar (1,56 Millionen Euro) ein. Das Öl wird vor allem in Nachbarländer geschmuggelt. Fachleute halten den IS für die reichste Terrororganisation der Welt.

Pentagonsprecher John Kirby sagte, die USA seien bei den jüngsten Angriffen von Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt worden. "Die Mehrzahl der Flugzeuge dieser Mission waren Maschinen der Koalition und nicht US-Maschinen." Die USA hatten Anfang der Woche gemeinsam mit fünf arabischen Verbündeten erstmals ihre Angriffe auf den IS vom Irak auf Syrien ausgeweitet. Erklärtes Ziel ist es, die Terrormiliz in beiden Ländern zu zerstören.

US-Präsident Barack Obama hatte ein entschlossenes Vorgehen gegen die Extremisten angekündigt. "Die Vereinigten Staaten von Amerika werden mit einer breiten Koalition arbeiten, um dieses Netzwerk des Todes zu zerlegen", sagte Obama in der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York.

Zugleich lieferten sich IS-Kämpfer und kurdische Volksschutzeinheiten im Norden Syriens heftige Kämpfe in der Nähe der Stadt Ain al-Arabi (Kurdisch: Kobane). Die Extremisten seien bis auf zehn Kilometer an den Ort herangerückt, berichteten syrische Menschenrechtsbeobachter.

Die Terrormiliz versucht seit Tagen, Ain al-Arab einzunehmen. Sie hat im Umkreis der Stadt bereits Dutzende Dörfer erobert und eine neue Massenflucht Richtung Türkei ausgelöst. Die Orte liegen an der türkischen Grenze in einer Enklave, die bisher unter Kontrolle der kurdischen Volksschutzeinheiten stand.

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