London: Russland nutzt Konflikt um Kernkraftwerk für Propagandazwecke

Die Gefahr für die Sicherheit um das Kernkraftwerk gehe von den russischen Invasionstruppen aus, heißt es im britischen Geheimdienst-Update.
von  AZ/dpa
Russland brachte das größte europäische Atomkraftwerk im Süden der Ukraine Anfang März, wenige Tage nach dem Überfall auf das Nachbarland, unter seine Kontrolle.
Russland brachte das größte europäische Atomkraftwerk im Süden der Ukraine Anfang März, wenige Tage nach dem Überfall auf das Nachbarland, unter seine Kontrolle. © imago images/SNA

London - Moskau ist nach Ansicht britischer Militärexperten bereit, jegliche militärische Aktivitäten der Ukrainer in der Nähe des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja für Propagandazwecke zu nutzen.

Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag in seinem täglichen Geheimdienst-Update zum Krieg in der Ukraine mit. Die Gefahr für die Sicherheit um das Kernkraftwerk gehe aber von den russischen Invasionstruppen aus.

"Solange Russland die militärische Besetzung des Atomkraftwerks in Saporischschja aufrechterhält, bleiben die Hauptrisiken eine Unterbrechung des Kühlsystems, Schäden an der Notstromversorgung und Fehler durch Mitarbeiter, die unter Druck stehen", hieß es in der Mitteilung der Briten.

Kämpfe im Gebiet verstärken die Sorge vor einer nuklearen Katastrophe

Russland hatte das größte europäische AKW im Süden der Ukraine Anfang März, wenige Tage nach dem Überfall auf das Nachbarland, unter seine Kontrolle gebracht. Kämpfe im Gebiet verstärken die Sorge vor einer nuklearen Katastrophe. Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

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