Linke empört über Lafontaine-Hitler-Vergleich

Mit scharfen Worten hat der frühere SPD-Bundeskanzler Schmidt den jetzigen Linken-Chef Lafontaine angegriffen. Er verglich ihn mit Hitler und Le Pen. Das ließ die Linkspartei nicht lange auf sich sitzen.
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Lafontaine und Schmidt verbindet eine herzliche Abneigung
dpa Lafontaine und Schmidt verbindet eine herzliche Abneigung

Mit scharfen Worten hat der frühere SPD-Bundeskanzler Schmidt den jetzigen Linken-Chef Lafontaine angegriffen. Er verglich ihn mit Hitler und Le Pen. Das ließ die Linkspartei nicht lange auf sich sitzen.

Altkanzler Helmut Schmidt hat mit einem Vergleich zwischen Oskar Lafontaine, dem französischen Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen und dem NS-Diktator Adolf Hitler Kritik in der Linkspartei hervorgerufen. Schmidt hatte allen dreien Charisma bescheinigt, aber darauf hingewiesen, dass dies allein noch keinen guten Politiker ausmache.

Daraufhin sagte Linke-Fraktionschef Gregor Gysi in der «Leipziger Volkszeitung», auch Schmidt sei ein charismatischer Redner. «Charismatische Redner sollten sich ihre Fähigkeit nicht untereinander vorwerfen und schon gar nicht so unglückliche Vergleiche anstellen, die sie gegenseitig nicht benötigen», sagte Gysi. «Bild am Sonntag» hatte den 89-jährigen Schmidt, der von 1974 bis 1982 Kanzler einer sozialliberalen Koalition war und jetzt «Zeit»-Herausgeber ist, mit den Worten zitiert: «Der eine ist links, der andere rechts. Aber vergleichbare Populisten sind Lafontaine und Le Pen schon.» Charisma allein mache noch keinen guten Politiker aus, sagte Schmidt unter Verweis auf den Präsidentschaftskandidaten der US-Demokraten, Barack Obama. «Auch 'Adolf Nazi' war ein charismatischer Redner. Oskar Lafontaine ist es auch», sagte der Exkanzler.

Petra Pau spricht von "Tabubruch"

Gysis Fraktionskollegin Petra Pau wertete Schmidts Äußerungen als eine Beleidigung der Opfer des Nationalsozialismus. «Es gibt Vergleiche, die für Demokraten schon im Ansatz tabu sein sollten, weil sie letztlich das NS-Regime verharmlosen und Millionen Opfer verhöhnen», sagte sie. «Leider neigen Politiker aus dem Westen Deutschlands immer wieder zu derart unsäglichen Entgleisungen.» Das gebe zu denken. (nz/AP)

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