Letta beginnt Konsultationen für Regierungsbildung in Italien
Rom - Der designierte italienische Regierungschef Enrico Letta hat Konsultationen aufgenommen, um eine große Koalition zu bilden.
Der linksliberale Politiker kam am Donnerstag zunächst mit Vertretern der kleinen linken SEL-Partei zusammen. Diese hatte angekündigt, die angestrebte breite Regierung mit der konservativen Partei PdL (Volk der Freiheit) des dreifachen Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi nicht mittragen zu wollen.
Letta ist Vize-Chef der Mitte-Links-Partei PD (Demokratische Partei). Der 46-Jährige hat die schwere Aufgabe, sich eine breite Unterstützung zu sichern, um die nach den Wahlen vor zwei Monaten ausgebrochene Regierungskrise in Italien zu lösen. In Lettas Partei gibt es jedoch große Abneigung gegen eine Koalition mit Berlusconi. Dieser beansprucht wichtige Ministerposten. Außerdem will er die Grundsteuer abschaffen.
Letta hatte den Auftrag zur Regierungsbildung am Mittwoch von Staatspräsident Giorgio Napolitano unter Vorbehalt angenommen und will diesem nach seinen Konsultationen berichten. Das könnte am Wochenende der Fall sein. Der designierte Premier würde sich nach erfolgreichen Konsultationen dann Anfang nächster Woche mit seiner Regierung dem notwendigen Vertrauensvotum im Parlament stellen.
- Themen:
- Große Koalition
- Silvio Berlusconi