Lehrerverband attackiert Kultusminister Spaenle
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband hat Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) nach dessen Eingriff in die Abiturprüfungen scharf attackiert.
München - „Was wir erlebt haben, ist ein Höhepunkt des Dilettantismus“, sagte Verbandspräsident Klaus Wenzel am Dienstag dem Hörfunksender Bayern2. Er fügte hinzu: „Das Kultusministerium hat die nach oben offene Peinlichkeitsskala voll ausgenutzt.“
Um beim ersten achtjährigen Abiturjahrgang eine hohe Zahl an Nachprüfungen zu verhindern, hatte Spaenle die Anforderungen herabgesetzt. Aus Sicht von Wenzel war dies notwendig, weil der G8-Jahrgang schlecht vorbereitet und „holprig durchgeführt“ worden sei. „Die Murkserei im Kultusministerium hat uns in den vergangenen sieben Jahren verfolgt.“
Wenzel sagte, er mache sich Sorgen um das einst so stolze Gymnasium, dessen Qualität „nach unten rattert“. Die Lockerung der Leistungsanforderungen sei aber letztlich ein „richtiger Schritt“ gewesen, den Schülern widerfahre damit Gerechtigkeit. Der Vorgang zeige auch, wie willkürlich Noten und Punkte seien.
Auch die Grüne Jugend Bayern sieht sich in ihrer Forderung nach einer Abschaffung des Notensystems bestätigt. „Anstatt von Abschlusszeugnissen fordern wir Abschlussberichte, die den gesamten Schulverlauf der Schüler dokumentieren und Stärken herausarbeiten“, sagte die Sprecherin der Junggrünen, Dimitra Kostimpas, laut Mitteilung.
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