Landtagswahl: Ude lockt die meisten Wechselwähler

Die SPD hat in München bei der Landtagswahl 52.000 Wechselwähler auf ihre Seite gezogen. Das Statistische Amt analysiert Wählerströme
München - Der Ude-Sog ist in München nicht zu übersehen. Er hat der SPD bei der Landtagswahl am Sonntag viele neue Stimmen gebracht. Beim Stimmenfang liegt er mit 415.241Stimmen an zweiter Stelle hinter Ministerpräsident Horst Seehofer (699.935) – und weit abgeschlagen folgt auf Platz drei Barbara Stamm mit „nur“ 216 000 Stimmen.
Ude hat zudem der SPD in München die meisten Wechselwähler gebracht: 52.000, gegenüber 44.000 für die Münchner CSU.
Das hat das Statistische Amt der Stadt sofort nach der Landtagswahl vom Sonntag genau analysiert und gewohnt vorbildlich aufbereitet: Wer wählt in München wen? Wo haben die Parteien noch die größten Potenziale? Gibt es überhaupt noch die berühmten „Stammwähler“? Für die Bundestagswahlkämpfer am Sonntag sind das aufschlussreiche Hinweise.
Rund 100.000 der 910.000 Wahlberechtigten sind im Vergleich zur Landtagswahl 2008 „gewandert“. Die Meisten zur Ude-SPD: Sie zog 31.300 Nichtwähler an und bekam 17.100 Stimmen von früheren Grünen- und 5400 Stimmen von Linke-Wählern. Aber sie gibt auch 5100 an die CSU ab. Die CSU holte die meisten Wechselstimmen (23.700) aus dem alten FDP-Lager.
Wie treu sind die Münchner Wähler? Die Grünen haben mit 86,3 Prozent die meisten Stammwähler, CSU 72,5 und die SPD nur 64,1 Prozent.
Das Statistische Amt hat den Vergleich der Landtagswahlen 2008 und 2013 mit dem Statistischen Beratungslabor der Ludwig-Maximilians-Universität und mit dem Lehrstuhl für Empirische Politikforschung erstellt.
Stamm- und Wechselwähler bei der Landstagswahl 2013
So wanderten die Wechselwähler zwischen den Münchner Parteien