Lammert nutzt Gedenkstunde zur Fernsehkritik

Bundestagspräsident Lammert ist bei seiner Rede zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus von seinem Manuskript abgewichen. Er kritisierte, dass ARD und ZDF die Feierstunde nicht live übertragen haben.
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Am Ende stimmten alle Parteien für den Antrag
dpa Am Ende stimmten alle Parteien für den Antrag

Bundestagspräsident Lammert ist bei seiner Rede zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus von seinem Manuskript abgewichen. Er kritisierte, dass ARD und ZDF die Feierstunde nicht live übertragen haben.

Der Bundestag hat am Freitag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat ARD und ZDF wegen des Verzichts auf die Live-Übertragung der Gedenkstunde kritisiert.

Er hätte es für «angemessen» gehalten, wenn die beiden öffentlich- rechtlichen Sender diese zentrale staatliche Veranstaltung im Parlament auch ausgestrahlt hätten, sagte Lammert am Freitag - abweichend von seinem Redemanuskript - in seiner Rede zum Holocaust- Gedenktag. Der Parlamentschef hat sich wiederholt unzufrieden darüber geäußert, dass ARD und ZDF anders als früher kaum noch Plenardebatten übertragen. Im Bundestag wird auch deshalb die Gründung eines eigenen Fernseh-Parlamentskanals geprüft. Lammert sagte in seiner Gedenk-Rede, Deutschland bekenne sich zu seiner besonderen Verantwortung im Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz. Das Land müsse alles tun, damit sich Ähnliches nicht wiederhole und sich fragen, wie es zum Holocaust kommen konnte. Der Bundestagspräsident bezeichnete es als eine «beständige Mahnung an alle demokratischen Kräfte», dass der Weg in die NS-Diktatur nicht zwangsläufig gewesen sei. Im Anschluss verlas die Schauspielerin Angela Winkler eine Rede und Auszüge aus einer Erzählung der jüdischen Holocaust-Überlebenden Lenka Reinerová. Die tschechische Schriftstellerin konnte wegen einer Erkrankung nicht persönlich an der Gedenkstunde teilnehmen. Sie rief dazu auf, «viel mehr Verständnis für die Andersartigkeit riesiger Massen der Bevölkerung unseres Planeten» aufzubringen. Dies sei nötig, um Ähnliches wie den Holocaust zu verhindern und «um einem solchen Unglück, wie es in letzter Zeit der Terrorismus darstellt, rechtzeitig und gründlich beizukommen». (dpa, epd)

 

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