Lässiger Durchmarsch ins Weiße Haus

Barack Obama hat die Wahl gegen John McCain haushoch gewonnen, weil er Hochburgen der Republikaner einnahm und Schwarze, Hispanics und vor allem junge Wähler für sich begeistern konnte. Jetzt hat seine Partei auch im Kongress ihre Macht vergrößert.
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Nahm alle Hürden sportlich: Barack Obama.
ap Nahm alle Hürden sportlich: Barack Obama.

WASHINGTON - Barack Obama hat die Wahl gegen John McCain haushoch gewonnen, weil er Hochburgen der Republikaner einnahm und Schwarze, Hispanics und vor allem junge Wähler für sich begeistern konnte. Jetzt hat seine Partei auch im Kongress ihre Macht vergrößert.

Um fünf Uhr morgens deutscher Zeit war die Sensation gestern perfekt: Barack Obama ist neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Zu diesem Zeitpunkt hat er die absolute Mehrheit der Stimmen sicher. Die AZ klärt die wichtigsten Fragen zum Ausgang der Wahl.

Wie lautet das Wahlergebnis?

Obama gewann in mindestens 28 US-Staaten und sammelte so 349 Wahlmännerstimmen – für den Sieg war eine Mehrheit von 270 Stimmen erforderlich. Bei Redaktionsschluss gab es in drei Staaten noch keinen Sieger. Auch ohne diese Staaten hat Obama mehr Wahlmänner gewonnen als sein Vorgänger Bush, der 2004 auf 286 Mandate kam.

Welche Wählergruppen brachten den Sieg?

95 Prozent der schwarzen Wähler und zwei Drittel der Hispanics stimmten für ihn. Uneinholbar war Obama auch bei den Jungwählern: In der Gruppe der unter 30-Jährigen führte der Demokrat mit 34 Prozentpunkten vor McCain. Auch konnte der Republikaner seinen Vorsprung bei den weißen Wählern nicht weit genug ausbauen.

Welche US-Bundesstaaten waren entscheidend?

Hart umkämpfte Staaten wie Florida, Ohio, Pennsylvania und Virginia brachten Obama den Sieg – und viele Wahlmänner-Stimmen. Darüber hinaus konnte er McCain Republikaner-Hochburgen wie Indiana und Iowa wegschnappen. Traditionell liberale Regionen im Nordosten stimmten verlässlich für Obama.

Welche Themen entschieden die Wahl?

60 Prozent der Wähler erklärten, für sie sei die Wirtschaft das wichtigste Thema. Andere Themen wie der Irak-Krieg, der Anti-Terrorkampf, Energie- oder Gesundheitspolitik spielten eine untergeordnete Rolle. Die Finanzkrise hatte alles verdrängt.

Wie sieht die neue Machtverteilung im Kongress aus?

Auch im Senat und im Repräsentantenhaus wurden Sitze vergeben. Die Demokraten sicherten sich die absolute Mehrheit im Senat, wo sie jetzt über 54 von 100 Sitzen verfügen. Im Repräsentantenhaus, der zweiten Kongress-Kammer, haben sie nun mindestens 249 Sitze – für die absolute Mehrheit braucht man 218 Sitze. Das bedeutet: Obama kann mit Rückendeckung beider Kammern rechnen.

Wie hoch war die Wahlbeteiligung?

Sie lag nach Schätzungen bei 64,1 Prozent. Das wäre die höchste Beteiligung seit dem Zweiten Weltkrieg und noch höher als die beim legendären Duell zwischen John F. Kennedy und Richard Nixon 1960 (63,8 Prozent).

Werden schon Namen für Regierungs-Posten gehandelt?

Ja, der Sender CNN berichtet, dass Obama noch in dieser Woche ein dreiköpfiges Übergangsteam ernennen will. Darin: Seine Top-Beraterin Valerie Jarrett, Obamas Senats-Büroleiter Peter Rouse und der ehemalige Stabschef von Bill Clinton, John Podesta. Einem Bericht der „New York Times“ zufolge soll der demokratische Abgeordnete Rahm Emanuel Stabschef im Weißen Haus werden. Dieser Posten ist mit dem des Kanzleramtsministers zu vergleichen.

Volker ter Haseborg

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