Länderchefs wollen Jobmarkt für geduldete Migranten lockern

Die Regierungschefs der Länder machen klar, was ihnen in den nächsten Jahren parteiübergreifend am Herzen liegt: Dazu gehören gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland - mit einer Stärkung vom Land.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Saarbrücken - Die Ministerpräsidenten der Länder wollen geduldeten Migranten den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern.

Ausreisepflichtige, die wegen rechtlicher Hindernisse nicht schnell abgeschoben werden können, sollten Möglichkeiten erhalten, dass sie ihren Lebensunterhalt auch selbst verdienen können, wie Saarlands Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) an diesem Freitag zum Abschluss eines Länderkollegen-Treffens in Saarbrücken sagte. Ein Konzept dazu solle in den nächsten Wochen erarbeitet werden.

Dieses Papier solle auch in die Koalitionsverhandlungen der neuen Bundesregierung einfließen, sagte Kramp-Karrenbauer.

Großteil der Ausreisepflichtigen geduldet

Mitte des Jahres lag die Zahl der Ausreisepflichtigen bei 226.457. Ein großer Teil davon - fast 160.000 - hat jedoch eine Duldung in Deutschland, etwa wegen Krankheit oder einer Ausbildung. Die Regierungschefs machten zugleich auch klar: Kriminelle Asylbewerber sollen sofort abgeschoben werden.

Zudem beschlossen die Ministerpräsidenten, sich für gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland stark zu machen. "Wir müssen Antworten finden für die Stärkung des ländlichen Raums. Das geht von der medizinisch-pflegerischen Versorgung bis hin zum Breitbandausbau", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Breitbandausbau müsse überall geschehen: "Das ist ähnlich wie mit der Post. Derzeit stellt keiner in Frage, dass der Brief auch einen Briefkasten in einem entlegenen Ort erreichen muss, so muss es auch künftig mit der Mail sein", sagte sie.

Schwesig plädiert für sozialen Wohnungsbau

Die Bundesregierung müsse ihre Zusage über fünf Milliarden Euro im Rahmen des sogenannten Digitalpakts jetzt auch umsetzen, forderten die Regierungschefs. "Und zwar nicht nur in den nächsten Jahren, sondern wir müssen in diesem Jahr die Bund-Länder Vereinbarung darüber abschließen", sagte Schwesig. Das Geld soll zur Digitalisierung in Schulen fließen.

Weiter wichtig sei der soziale Wohnungsbau: "Es muss uns gelingen, dass wir auch in der nächsten Legislaturperiode die Kommunen und Gemeinden, dort wo das Leben der Menschen stattfindet, weiter entlasten", sagte Schwesig.

Kramp-Karrenbauer sagte, auf der Jahrestagung der Ministerpräsidenten an der Saar seien nun die Themen ausgemacht worden, die für alle parteiübergreifend wichtig seien. "Diese Themen wollen wir konstruktiv im Bundesrat begleiten", sagte Schwesig. Das Saarland hat am 1. Oktober den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz übernommen.

Lesen Sie auch: Riexinger gegen Wagenknecht - Flüchtlingsstreit geht weiter

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.