Länder wollen bundesweit vergleichbares Abitur
Spätestens in fünf Jahren soll es in allen 16 Bundesländern vergleichbar schwere Abiturprüfungen geben. Dazu soll ein gemeinsamer Aufgabenpool mit einheitlichen Bewertungskriterien geschaffen werden, aus dem sich die Länder für ihre jeweiligen Reifeprüfungen bedienen können.
Berlin - Der Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe, erläuterte am Freitag den am Vorabend in Berlin einstimmig gefassten Beschluss der Bildungsminister.
Rabe nannte den Beschluss einen Durchbruch auf dem Weg zu einem gleichschweren Abitur in ganz Deutschland. Andere Kultusminister äußerten sich hingegen verhalten und sprachen von einer erneuten Bestätigung des bereits vor zweieinhalb Jahren eingeschlagenen Kurses hin zu bundeseinheitlichen Bildungsstandards auch für die gymnasiale Oberstufe. Einige Länder, darunter Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, wollen schon ab 2014 mit einem gemeinsamen Aufgabenpool in ausgesuchten Fächern starten und damit schneller vorangehen. Andere prüfen noch den Zeitplan.
Ab diesem Herbst soll es für das Abitur bundesweite Bildungsstandards in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch geben. Sie beschreiben, was ein Schüler am Ende der gymnasialen Oberstufe können soll. 2013 folgen die Naturwissenschaften. Auf der Basis dieser gemeinsamen Standards soll von Wissenschaftlern der gemeinsame Aufgabenpool entwickelt werden.
Rabe bekräftigte, die Länder hätten nie ein zentrales nationales Abitur angestrebt. Dies sei allein schon wegen der von der Wirtschaft verlangten unterschiedlichen Ferienregelungen in den Bundesländern nicht möglich.