Kurs der CSU: Söders Spagat
Der bayerische Ministerpräsident ist kein Mann der zweiten Reihe. Umso schwerer dürfte es ihm fallen, dass er sich auf Bundesebene dem "starken Mann" der Union, Friedrich Merz, unterordnen muss. Dabei braucht die CSU doch gerade jetzt im Wahljahr dringend Profil.
Für Markus Söder dürfte es ein schwieriger Spagat werden: Einerseits muss er als Chef der kleinen Schwesterpartei die Attacken gegen die Ampel in Berlin mitreiten, sich andererseits moderat geben und gezielt Akzente setzen, um bei der Landtagswahl punkten zu können.
Wird Söders Platz auch weiterhin in Bayern sein?
Wie lange Söder seinen selbst auferlegten Bescheidenheits-Kurs aufrecht erhalten wird können, ist fraglich. Von der Kanzlerkandidatur will er offiziell nichts wissen - doch das war auch im Rennen mit Armin Laschet bei der Bundestagswahl 2021 lange so, Stichwort: "Mein Platz ist in Bayern." Der Sinneswandel folgte. Merz sollte sich nicht allzu entspannt zurücklehnen.